Kinder eifern ihren Eltern nach – das ist nur natürlich. Und manchmal ergreift die neue Generation sogar den elterlichen Beruf. Doch was ist, wenn die Fußstapfen von Mutter oder Vater zu groß sind? Wie kann sich die Tochter eines "Schweigers" oder einer "Riemann" im Filmgeschäft behaupten, ohne mit ihnen verglichen zu werden? Wir stellen auch Sprößlinge vor, denen immer wieder Vitamin B und Vetternwirtschaft vorgeworfen wird.
Manchmal fängt die Karriere mit einem gemeinsamen Filmauftritt an, wie bei Til Schweiger (GOLDENE KAMERA 1998) und seiner Tochter Emma. Sie überzeugte bereits im zarten Alter von fünf Jahren neben ihrem berühmten Vater in "Keinohrhasen", trotzdem wurde ihm häufig vorgeworfen, er würde seine Kinder nur "vermarkten".
Maya Lauterbach trat sogar schon mit zwei Jahren neben ihrem Vater Heiner in "Zwei Männer und ein Baby" vor die Kamera. Das hat ihnen scheinbar so viel Spaß gemacht, dass sie auch in diesem Jahr gemeinsam in "Spuren der Rache" im Ersten zu sehen waren.
Manchmal lohnt es sich auch, auf die Volljährigkeit seines Kindes zu warten: Nina Hoger war schon erwachsen, als sie 1986 erstmals im Kino zu sehen war ("Der Madonna-Mann"). Mutter Hannelore Hoger dagegen schon längst ein etablierter TV-Star. Ihr erstes gemeinsames Projekt war 1987 die TV-Serie "Die Bertinis", in der sie sich generationsübergreifend eine Rolle teilten. Aktuell gibt es aus wieder eine Zusammenarbeit: Im ZDF-Film "Zurück ans Meer" will Hannelore Hoger demnächst den Entführer ihrer Tochter (gespielt von Nina Hoger) überführen.
Uwe Ochsenknecht hat gleich drei Söhne, die ihm nacheifern. Der Älteste, Rocco Stark (31), der ohne ihn aufgewachsen ist, hat sich von dem Unterhalt des Vaters die Münchner Filmakademie bezahlt und zusätzlich privaten Schauspielunterricht genommen. Auch ohne den berühmten Nachnamen schaffte er es in Serien wie "Hand aufs Herz" und "Soko". Doch bekannt wurde er erst mit "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!". Für seine beiden Halbbrüder Wilson Gonzalez und Jimi Blue Ochsenknecht lief es (vielleicht auch wegen des berühmten Nachnamens) besser. Nach der "Wilde Kerle"-Reihe war Wilson Gonzalez 2017 auch im "Tatort" zu sehen.
Oft ist das Talent einfach vererbt worden und die Begeisterung fürs Schauspiel übergesprungen. Bekannteste Beispiele: Ben Becker, Katerina Jacob und Constantin von Jaschroff, der mit seinen 31 Jahren bereits in über 60 Produktionen tätig war. Große Namen, die mittlerweile ihre berühmten Eltern in den Schatten stellen. Wie auch Matthias Schweighöfer der sich inzwischen um Rollenangebote für seine Mutter Gitta kümmert.
Auffällig ist, dass die Leidenschaft fürs Schauspiel oft noch über eine dritte Generation hinaus entfacht und sich große Clans an Schauspielerfamilien bilden. Die berühmtesten internationalen Beispiele sind die Familie Douglas aus den USA, der Hemsworth-Clan aus Australien und die Skarsgårds aus Schweden. Hierzulande scharrt Jan Josef Liefers genauso wie die Familien Maertens und Thalbach / Karusseit jede Menge berühmte Familienmitglieder um sich. Katharina Thalbachs Tocher, Enkeltocher und Eltern standen ebenso vor der Kamera, wie ihr Halbbruder Pierre Besson und dessen Mutter Ursula Karusseit. Stellt sich die Frage:Gibt es das Schauspieler-Gen wirklich?