Das Jubiläumsspiel ging zwar verloren, doch Emily Bölk stand nach dem 31:33 der deutschen Handballerinnen im 100. Kräftemessen mit Dänemark dennoch zufrieden in der Sporthalle Hamburg. «Ich habe versucht, meine Chance zu nutzen», gab die 26 Jahre alte Rückraumspielerin nach dem Testspiel in der Hansestadt zu Protokoll.
Bundestrainer Markus Gaugisch, der die Ex-Kapitänin zuvor bei den Länderspielen gegen Frankreich nicht berücksichtigt hatte, war ebenfalls angetan. «Emily hat zwei gute Trainingseinheiten und ein gutes Spiel gemacht. Sie hat eine gute Dynamik gebracht. Deshalb bin ich sehr zufrieden.»
Bölk freut sich immer, «für Deutschland zu spielen»
Vier Tore und einige gute Anspiele standen nach der knappen Niederlage gegen den Nachbarn in Bölks Arbeitsnachweis. «Ich freue mich immer, für Deutschland aufzulaufen, keine Frage», sagte die gebürtige Buxtehuderin, die für Ferencvaros Budapest in Ungarn spielt. Bölk unterstrich ihre Ambitionen, auch künftig ein wichtiger Bestandteil des Nationalteams sein zu wollen.
Dass es bei der 53. Niederlage gegen die Däninnen - immerhin Vize-Europameisterinnen von 2024 sowie Bronzemedaillen-Gewinnerinnen bei der Weltmeisterschaft 2023 und den Olympischen Spielen im Vorjahr - bis in die Endphase knapp und spannend war, hatte viel mit Torhüterin Katharina Filter zu tun. Die 26-Jährige wehrte immer wieder die Würfe der Gäste ab.
Zweites Kräftemessen mit Dänemark am Samstag in Aabenraa
«Wir als Mannschaft haben ein gutes Spiel gemacht, haben 60 Minuten mitgehalten. Am Ende waren es ein, zwei Gegentore zu viel», sagte die Keeperin des französischen Spitzenclubs Brest Bretagne HB. Die Chance, es besser zu machen, haben Bölk und Filter schon am Samstag (13.30 Uhr/DF1). Dann findet im dänischen Aabenraa der 101. Vergleich der beiden Nationen statt.
Großes Ziel von Gaugisch ist die Weltmeisterschaft, die vom 27. November bis 14. Dezember in Deutschland und den Niederlanden stattfinden wird. Nach den Plätzen sechs bei der WM 2023, sieben bei der EM 2024 und acht bei Olympia im Vorjahr soll die Lücke zur Weltspitze deutlich sichtbar geschlossen werden.
Spiele gegen Top-Teams in der Vorbereitung auf die WM 2025
Nach den Partien gegen Frankreich (25:28, 29:30) und den Vergleichen mit Dänemark folgen Mitte September zwei Begegnungen mit Co-Gastgeber Niederlande. Gaugisch: «Das sind sechs Spiele gegen Teams der Top Fünf. Das hilft uns, weil da die Kleinigkeiten zählen.»
Allerdings ist sich der 50 Jahre alte Bundestrainer auch des großen Problems in der Vorbereitung auf die WM bewusst: «Ich habe vor dem Frankreich-Lehrgang mal geschaut: Bis zum Treffen am 17. November habe ich entlarvt, dass wir zwölf Trainingseinheiten haben. Dass man da nicht hexen kann, ist klar.» Deshalb solle im Sommer noch eine zusätzliche Maßnahme eingebaut werden. Lamentieren will Gaugisch aber nicht: «Es ist das Los der Nationalmannschaft, dass man nicht so viele Trainingseinheiten hat.»