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Manchmal dauert es ein wenig, bis sich Regisseur:innen und Drehbuchautor:innen im Genrebereich bis ins Mainstreamkino vorgekämpft haben. So auch in diesem Fall. Drehbuchautor Lars Jacobson hat Nischenhorrorfilme wie „Baby Blues“ (2008) geschrieben. Das Regie-Duo Dan Berk und Robert Olsen verantwortete beispielsweise das Vampir-Sequel „Vampire Nation – Badlands“ (2016).
In Summe kommt beim Film Mr. No Pain (Englisch: „Novocain“) also eine Menge Genre-Expertise zusammen. Warum sich das überwiegend lohnt – auch für Dich – entdecken wir jetzt gemeinsam in unserer spoilerfreien Kritik zu Mr. No Pain!
Hier siehst Du den Trailer zu Mr. No Pain:
Die Story von Mr. No Pain: Herz und Schmerz
Nathan Caine (Jack Quaid) ist stellvertretender Filialleiter einer kleinen Bank, hat das Herz am rechten Fleck und leidet an einer selten genetischen Erbkrankheit. Diese führt dazu, dass er kein Schmerzempfinden und auch keinen Bezug zu Temperaturen hat. Er trinkt beispielsweise seinen Kaffee mit einem Stapel Eiswürfel, damit er sich nicht unbemerkt verbrüht. Außerdem nimmt er seit Jahren keine feste Nahrung zu sich, da er befürchtet, sich versehentlich die Zunge abzubeißen.
Nathan lebt generell sehr zurückgezogen. Sein einziger freundschaftlicher Kontakt ist Roscoe (Jacob Batalon), den er aus dem Online-Gaming kennt. Nathans Leben stellt sich auf den Kopf, als er mit seiner Kollegin Sherry (Amber Midthunder) ausgeht und sie am nächsten Tag im Zuge eines brutalen Banküberfalls entführt wird.

Nate (links) und seine Angebetete Sherry (rechts). — Bild: © 2025 PARAMOUNT PICTURES. ALL RIGHTS RESERVED.
Augenblicklich gehen die Pferde mit Nathan durch, der in seiner Schulzeit aufgrund seiner Erkrankung als „Mr. No Pain“, zu Deutsch „Herr Kein-Schmerz“, verspottet und verprügelt wurde. Um Sherry zu befreien, startet er eine Rettungsmission und mutet seinem Körper dabei ein Wechselbad aus Gewalt und Adrenalin zu. Zeitgleich wird die Polizei auf ihn aufmerksam.
Mr. No Pain liefert Ekel-Effekte und Action auf Pro-Level
Der Trailer deutet schon einiges an Schock-Szenen an, der Film steigert es noch einmal. Im Kinosessel sind wir zusammengezuckt, als Nathan beispielsweise eine Pistole mit bloßer Hand aus der blubbernden Fritteuse holt. Warum Nathan sich nach einigen Aktionen überhaupt noch bewegen kann und nicht direkt ins Koma kippt, bleibt ein Rätsel. Das wird Dir als Actionfan aber nicht den Genuss an der Filmgewalt verderben.
Die Splatter-Szenen und Ekel-Effekte haben uns schockiert zurückgelassen – berechtigterweise ist der Streifen ab 18 Jahren eingestuft. Wenn Du in Sachen Brutalität in Filmen schon etwas abgehärtet bist, dann werden Dich solche Splatter-Szenen in Mr. No Pain vermutlich nur mäßig erschüttern.
Das Regie-Duo Dan Berk und Robert Olson hat sich um viele praktische, also echte Effekte, bemüht und das zahlt sich im Look aus. Alles wirkt unangenehm realistisch. Die Kameraarbeit von Jacques Jouffret („The Purge“) unterstützt die Action – er fängt Effekte gnadenlos deutlich ein und entlässt das Publikum garantiert nicht, bevor nicht irgendjemand im Saal „uhäää“ gestöhnt hat. Dabei erfindet er das Rad natürlich nicht neu. Außerhalb der Action- und Ekel-Sequenzen bleibt die Kameraarbeit effizienter Standard: Schuss – Gegenschuss, viel Handkamera.

Regisseur Robert Olsen (links), Hauptdarsteller Jack Quaid (mitte) als Nate und Regisseur Dan Berk (rechts) am Filmset. — Bild: © 2025 PARAMOUNT PICTURES. ALL RIGHTS RESERVED.
Mr. Nice Guy: Jack Quaid bleibt der charmante Dude Next Door
Hauptdarsteller Jack Quaid hat eine abwechslungsreiche Filmografie, ohne Frage. Hierzulande dürfte er Dir aber vor allem als liebenswerter Hughie in Erinnerung geblieben sein, den er seit vier Staffeln in Amazons Anti-Superheld:innen-Serie „The Boys“ spielt. Gerade in den ersten Staffeln untergräbt er die Erwartungshaltung des Publikums immer wieder mit echten Badass-Momenten.
Im Horrorfilm „Scream 5“ spielt er zwar nicht direkt einen liebenswerten Kerl, wird aber zunächst als ein solcher erzählt, um dieses Bild dann einzureißen. In Summe ist Jack Quaid vielleicht nicht ausschließlich auf die Rolle des liebenswerten Typen abonniert, fällt in seiner Rollenauswahl aber schon deutlich damit auf.
Scream 7: Die Fortsetzung mit dem Ghostface-Killer in der Vorschau
Auch in Mr. No Pain hilft seine Netter-Typ-von-nebenan-Aura dabei, den Stoff zu verkaufen. Wenn er unbeholfen zum ersten Mal einen Kirschkuchen isst oder kurz enttäuscht dreinblickt, weil sein Love Interest Sherry mit jemand anderem flirtet, dann wollen wir Jack Quaid fest drücken und sagen, dass alles gut wird – bevor ihm irgendjemand ein Messer durch die Hand bohrt.

Jack Quaid spielt den Typen-von-Nebenan perfekt. — Bild: © 2025 PARAMOUNT PICTURES. ALL RIGHTS RESERVED.
Schmerzlos, aber nicht neu: Crank und Co. machen es vor
Dass bereits „Kick-Ass“ (2010) einen unscheinbaren Typen als Helden hatte, der durch Schmerzunempfindlichkeit böse Buben vermöbeln kann, stört uns nicht und Dich vielleicht auch nicht. Auch der sehr dynamische Film „Crank“ (2006) hallt in Mr. No Pain nach. In diesem spielt Jason Statham einen vergifteten Auftragskiller, der regelmäßig Adrenalin braucht und sich so in immer waghalsigere Situationen katapultiert.
Mr. No Pain in der Kritik: Unser Fazit
Wir verlangen gar nicht, dass Actionfilme besonders innovativ sein müssen. In diesem Fall ist Mr. No Pain gewohnte Kost, kurzweilig und wird Dich 110 Minuten lang mit Gewaltspitzen und der Idee von Romantik unterhalten. Sollte es aus irgendeinem Grund eine Fortsetzung geben, würden wir vermutlich auch dafür ein Kinoticket ziehen.
Fazit: Unserer Meinung nach ist Mr. No Pain ein Anschautipp für Action Lover und all jene, die Action und Romantik in einem Film schätzen.
Mr. No Pain |
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Originaltitel: | Novocaine |
Genre: | Action |
Start: | 20. März 2025 (Kino) |
Laufzeit: | 109 Minuten |
Altersfreigabe: | FSK 18 |
Regie: | Dan Berk & Robert Olsen |
Drehbuch: | Lars Jacobson |
Basiert auf: | Original-Idee |
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