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Nicht stürzen! So sind Pflegebedürftige sicherer unterwegs

Angehörige kennen sie gut - die Angst, dass etwa die pflegebedürftige Mutter oder der Großvater stürzen und sich schwer verletzen könnte. Diese vier Tipps senken das Risiko, dass das passiert.
Frau geht mit Rollator durch ihre Wohnung
Werden die Muskeln schwächer, steigt die Gefahr für Stürze. Um das zu verhindern, sind selbst kleine Aktivitäten sinnvoll, um bestimmte Bewegungsabläufe gezielt zu trainieren. © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Einmal fies gestolpert - und dann mittendrin im Teufelskreis: Vielen Älteren geht es so, wenn sie gestürzt sind und sich dabei verletzt haben. Aus Angst, dass das erneut passiert, bewegen sie sich oft weniger. Das bewirkt aber genau das Gegenteil: Die Muskeln werden schwächer, weil sie weniger gefordert werden - das Risiko für weitere Stürze steigt.

Am besten kommt es gar nicht erst so weit. Hier kommen vier Tipps zur Sturzprävention, die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen kennen sollten: 

1. Bewegung, Bewegung, Bewegung 

Muskelkraft, Gleichgewichtssinn, Beweglichkeit, Koordination: All diese Fähigkeiten werden geschult, wenn man im Alltag aktiv ist. Gerade bei Pflegebedürftigen fehlt jedoch oft Kraft, Unterstützung und Motivation, wenn es darum geht, sich zu bewegen, heißt es vom Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). 

Hier kommt das Umfeld ins Spiel. ZQP-Pflegeexpertin Daniela Sulmann rät Angehörigen, tägliche kurze Spaziergänge an der frischen Luft mit Pflegebedürftigen zu unternehmen. Auch Alltagsaufgaben wie Blumen gießen, kochen oder den Tisch decken zahlen auf das Bewegungskonto der pflegebedürftigen Person ein. 

Sinnvoll für sie kann übrigens auch sein, bestimmte Bewegungsabläufe gezielt zu üben: zum Beispiel Treppen steigen, aufstehen oder der Umgang mit dem Rollator. «Was und wie trainiert wird, sollte grundsätzlich mit der pflegebedürftigen Person besprochen und gemeinsam geplant werden», so Daniela Sulmann. Zwang und Druck sind tabu. 

2. Das Zuhause sicherer machen

Das Kabel, das auf dem Boden liegt - das ist der Klassiker unter den Stolperfallen zu Hause. Auch an einer lockeren Teppichkante kann ein Fuß schnell mal hängenbleiben. Sind Matten oder Läufer am Boden befestigt, passiert das nicht. 

Damit Pflegebedürftige sicherer zu Hause unterwegs sind, brauchen sie außerdem genug Platz, gerade dann, wenn sie mit Rollator oder Rollstuhl unterwegs sind. Manchmal reicht es schon, ein, zwei Möbelstücke zu verrücken. 

Ein weiterer Tipp für mehr Sicherheit: Schwellen und Stufen markieren - etwa mit buntem Klebeband, damit sie gut sichtbar sind. Ebenfalls wichtig ist eine gute Beleuchtung. Für die Nächte sind Lampen mit Bewegungsmelder praktisch, so das ZQP. 

3. Passende Kleidung wählen 

Enge Kleidung aus steifen Stoffen schränkt die Bewegungsfreiheit ein, auch das kann Stürze begünstigen. Besser sind dehnbare Materialien, die Bewegung zulassen. Zu weit sollte die Kleidung aber nicht geschnitten sein. Nicht, dass der Ärmel an der Türklinke hängen bleibt und es so zum Sturz kommt. 

Und was ist mit Schuhen? Sie sollten hinten geschlossen sein und eine rutschfeste Sohle haben, wie das ZQP rät. Zu Hause eignen sich rutschfeste Socken gut. 

4. Medikamente checken 

Müdigkeit, Benommenheit und Schwindel können das Risiko für schwere Stürze erhöhen - und sind gar nicht selten Nebenwirkungen von Medikamenten. 

Haben Pflegebedürftige oder ihre Angehörigen den Verdacht, dass ein Medikament die Bewegungsfähigkeit beeinflusst, sollte das ärztlich abgeklärt werden. Womöglich ist ein Umstieg auf ein anderes Präparat sinnvoll.

© dpa
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