Achtung: Der folgende Artikel enthält Spoiler zum Ende von Loki Staffel 2.
Loki (Tom Hiddleston) hat im Laufe seiner eigenen Disney+ Serie eine bemerkenswerte Wandlung durchgemacht. Vom selbstsüchtigen Gott der Lügen, der gerade erst auf einem Egotrip in „The Avengers“ die Menschheit unterwerfen wollte, ist er zu einem Mann geworden, der sich nicht nur für andere einsetzt, sondern auch das große Ganze sieht – ohne sich selbst ins Zentrum des Universums zu stellen.
Dafür waren innerhalb der zwei Staffeln aber auch zahlreiche Ernüchterungen und die Realisation von Nöten, dass er im Spiel der Zeit nur eine Randnotiz ist, die ebenso schnell ausradiert werden kann. Im Gegenzug bekam er dafür, vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben, ein Gefühl der Zugehörigkeit bei der TVA (Time Variance Authority) und neue Freund:innen wie Mobius (Owen Wilson) und Sylvie (Sophia Di Martino).
Am Ende von Staffel 2 muss sich Loki nun aber Enthüllungen, Wahrheiten und einer Entscheidung stellen, die nicht nur sein Leben, sondern das ganze MCU für immer verändern werden. Doch was hat das große Finale von Staffel 2 wirklich zu bedeuten?
Loki Staffel 2: Was passiert im Finale von Folge 6?
Am Ende der fünften Folge von Staffel 2 hat es Loki endlich geschafft, sein (scheinbar) wahlloses Umherspringen in Zeit und Raum zu steuern. Seine Versuche, den Webstuhl der Zeit und die sich ständig multiplizierenden Zeitstränge unter Kontrolle zu bringen, scheinen jedoch weiterhin zum Scheitern verurteilt. Wieder und wieder wird die Kang-Variante Victor Timely (Jonathan Mayors) von der Strahlung in Streifen gerissen.
Immer häufiger und weiter reist Loki in der Zeit zurück, um den Prozess zu beschleunigen. Er verbringt sogar Jahrhunderte damit, sich von Ouroboros (Ke Huy Quan) das nötige technische Know-How beibringen zu lassen, um selbst eine Lösung für das Problems zu finden. Doch als es endlich gelingt, das Fassungsvermögen des Webstuhls der Zeit zu vergrößern, kann die Katastrophe nicht aufgehalten werden. Eine andere Herangehensweise muss her.
Loki kommt zu dem Schluss, dass er Sylvie davon abhalten muss, He Who Remains (Jonathan Majors) – im Deutschen “Jener Der Bleibt” – zu töten. Sein Tod war es, der das Problem erst erschaffen hat. Also springt er zurück in der Zeit (ins Finale von Staffel 1) und versucht, Sylvie von ihrem Vorhaben abzubringen. Dabei scheitert er jedoch kläglich.
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Da hält He Who Remains plötzlich die Zeit an. Er enthüllt Loki, dass sein Vorhaben unmöglich ist. Das Fassungsvermögen des Webstuhls der Zeit war nie das Problem, da er nie dazu konzipiert oder fähig dazu war, unendlich viele Zeitlinien zu halten. Er ist vielmehr eine Notfallsicherung, um die Heilige Zeitlinie intakt zu halten und alle anderen auszulöschen.
Loki steht also vor einer Entscheidung: Entweder lässt er alle Varianten-Zeitlinien durch den Webstuhl der Zeit aussterben, oder er tötet Sylvie, bevor sie He Who Remains töten kann. Loki entscheidet sich für eine dritte Möglichkeit.
Was macht Loki am Ende von Staffel 2?
Loki reist erneut in Zeit und Raum zurück. Erst zu Mobius bei ihrem ersten Zusammentreffen beziehungsweise Verhör in der TVA, dann zu Sylvie im Labor von A.D. Doug (Ouroboro, bevor er zur TVA kam). Von Mobius erfährt Loki, welche tiefen Narben die TVA bei ihren Mitarbeiter:innen hinterlassen hat und was nötig ist (unter anderem Kindsmord), um die Heilige Zeitlinie zu wahren.
Sylvie gibt wiederum zu verstehen, dass sie niemals aufhören wird, dafür zu kämpfen, dass die Menschen frei sind. Frei von der Heiligen Zeitlinie. Sie will ihm keinen Freifahrtschein geben, sie zu töten, auch wenn es das Ende von allem bedeuten würde.
Loki hat daraufhin eine Erkenntnis. Die TVA ist nicht perfekt. Und die Menschen in den Zeitlinien und auch in der TVA verdienen etwas Besseres. Dafür muss er aber den Webstuhl der Zeit und die Heilige Zeitlinie mit etwas Besserem ersetzen. Also macht sich Loki auf, um den Webstuhl der Zeit zu zerstören.
Vom Gott der Lügen zum Gott der Geschichten
Ein letztes Mal springt Loki in der Zeit zurück, genau an den Punkt, an den er schon hunderte, wenn nicht tausende Male gereist ist: Als der Webstuhl der Zeit gerade unter der Belastung unendlicher Zeitlinien seine Notfallsequenz einzuleiten droht. Doch anstatt Victor Timely erneut hinaus auf die Rampe zu schicken, nimmt diesmal Loki seinen Platz ein.
Loki versucht den Webstuhl der Zeit nun aber nicht mehr zu retten, sondern das genaue Gegenteil: Er zerstört ihn. Sofort breiten sich die Zeitlinien mit einem Schlag überall hin aus und schweben geradezu chaotisch durch die Gegend. Zunächst scheint es so, als würden sie aussterben. Die Zeitlinien werden grau und kraftlos. Dann schreitet Loki ein.
Er sammelt die einzelnen Zeitlinien ein und belebt sie nach und nach mit seiner Kraft. Grün leuchtend erwachen sie zum Leben, während Loki langsam mit den Zeitlinien in Richtung des Endes der Zeit läuft. Das Machtzentrum von He Who Remains sieht zerstört aus, doch noch immer steht ein Thron inmitten des Nichts.
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Loki besteigt die Treppen zum Thron und nimmt mit den Zeitlinien in der Hand Platz. Er ist nun nicht mehr der Gott der Lügen, sondern der Gott der Geschichten. Jede Zeitlinien eine andere. Zusammen verbinden sich die Zeitlinien zu einem großen Ganzen und nehmen die Form eines Baumes an. Yggdrasil, in der nordischen Mythologie der Weltenbaum, der alle Welten und nun Zeitlinien miteinander verbindet (Du erinnerst Dich vielleicht noch an den ersten „Thor“).
Endlich hat Loki den Thron, auf den er so lange gewartet hat. Doch letzten Endes musste er auch ein großes Opfer bringen: Denn zwar konnte Loki das Multiversum und seine Freund:innen retten, gleichzeitig verdammt er sich selbst aber auch zu einer endlosen Existenz in Einsamkeit. Sein Lächeln zum Schluss zeigt aber, dass er dieses Opfer mit Freude gebracht hat.
Mobius, Sylvie und Ravonna Renslayer: Was ist mit den anderen Figuren?
Nachdem Loki seinen Platz als Gott der Geschichten und Meister der Zeitlinien eingenommen hat, müssen auch die anderen Figuren der Serie einen neuen Weg finden. Mobius entscheidet sich dafür, die TVA vorerst zu verlassen. Schon länger umtrieb ihn der Gedanke, was er in seinem eigentlichen Leben verpasst hat, bevor er zu einer Variante wurde. Die Akte auf seinem Schreibtisch ist vermutlich seine eigene.
Mobius kehrt in seine Zeitlinie zurück und nimmt sein altes Leben mit seinen beiden Söhnen wieder auf. Vielleicht kann er nun endlich sein geliebtes Jet-Bike fahren. Vor seinem Haus stößt Sylvie zu ihm. Sie scheint noch keinen konkreten Plan für ihre Zukunft zu haben. Aber das dürfte ihr gerade recht sein. Schließlich war alles, wonach sie suchte, immer Freiheit.
Ravonna Renslayer (Gugu Mbatha-Raw) scheint von allen den Kürzeren gezogen zu haben. In einer der letzten Szenen wird gezeigt, wie sie in der Leere (engl. Void) erwacht. Also jenem Zwischenraum in der Zeit, in der Loki schon in Staffel 1 landete. Das lila Leuchten kurz vor dem Szenenwechsel deutet darauf hin, dass sie es mit dem Monster Alioth zu tun bekommt. Ihr Schicksal? Ungewiss. Aber vielleicht siehst Du sie nicht zum letzten Mal.
Die TVA und B-15 (Wunmi Mosaku) müssen nun, da es keine Heilige Zeitlinie zu schützen gibt, eine neue Aufgabe für sich finden. Am Ende können wir sehen, wie sich B-15 im Kriegsraum einfindet, wo sie zusammen mit anderen TVA-Agenten an der Zukunft arbeitet. Ein Sorgenherd für B-15 und die TVA wurde nur wenige Minuten zuvor ihrem letzten Gespräch mit Mobius identifiziert: Die Varianten von He Who Remains.
He Who Remains und seine Kang-Varianten
Nach dem letzten Zusammentreffen zwischen Loki und He Who Remains taucht letzterer bis zum Schluss der zweiten Staffel nicht mehr auf. Auch sein Verbleib bleibt wohl erstmal ungeklärt, obwohl er mit Sicherheit einiges an Macht eingebüßt hat, jetzt wo Loki ihn am Ende der Zeit ersetzt und sein Lebenswerk zerstört hat.
Darauf deutet auch eine kurze Szene hin, in der Du den kindlichen Victor Timely im 19. Jahrhundert sehen kannst. Anders als in Folge 3 der zweiten Staffel kommen aber diesmal nicht Ravonna und Miss Minute, um ihm das TVA-Handbuch zu geben. Dies dürfte seinen zukünftigen definitiv beeinflussen, da er so nie von der TVA erfährt.
Doch wie He Who Remains bereits gegenüber Loki ankündigte: Seine Varianten sind bereits da draußen. Mobius erzählt B-15, dass er einige dieser Varianten bereits im Auge hat. Bislang habe aber nur eine davon für Ärger in einem Reich anliegend an Erde 616 (also die sogenannte Hauptzeitlinie des MCU) verursacht. Sie sei aber gestoppt worden. Ein klarer Hinweis auf „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“, dessen Ende und Bedeutung für das MCU wir Dir bereits in einem anderen Artikel erklärt haben.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ist jedoch die Frage von B-15 „Wissen schon welche [von den Varianten], dass es uns gibt?“, was Mobius mit „Nein.“ beantwortet. Die Kang-Varianten Immortus, Rama-Tut und Centurion, die sich am Ende von Quantumania versammelt haben, wissen also noch nichts von der TVA. Ob sich das bald ändern wird?
Die Aufgabe der TVA dürfte sich aber langfristig darauf konzentrieren, multidimensionale Bedrohungen wie Kang und seine Varianten aufzuhalten.
Das Ende von Staffel 2: Was bedeutet das alles für das MCU?
Dass Loki den Platz von He Who Remains eingenommen hat, könnte langfristig große Veränderungen für das MCU bedeuten. Nicht umsonst warnte He Who Remains Loki vor einem Krieg, sollte er unendliche viele Zeitlinien zulassen. Damit dürfte auch schon den großen MCU-Blockbustern „Avengers 5: Kang Dynasty“ und „Avengers 6: Secret Wars“ vorgegriffen werden.
Auch für den kommenden MCU-Blockbuster „Deadpool 3“ mit Ryan Reynolds und Hugh Jackman könnte das Ende der zweiten Staffel von Loki eine große Rolle spielen. Immerhin machten jüngst Gerüchte die Runde, dass Deadpool und Wolverin in dem Film von der TVA angeheuert werden, um die Kang-Varianten zu bekämpfen.
Wird Loki als Gott der Geschichten weitere Auftritte im MCU haben? Oder sogar die anderen Held:innen aktiv unterstützen können? Das ist wohl eine Frage der Zukunft. Fest steht aber eins: Mit der endgültigen Entfesselung des Multiversums könnte das MCU bald wesentlich bunter und wahnsinniger werden.
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