Seit fast 100 Jahren begeistert der Roman Im Westen nichts Neues Bücherwürmer auf der ganzen Welt. Kein Wunder also, dass Netflix die Geschichte einmal mehr für die Leinwand umsetzte. Zwar gibt es bereits zwei Verfilmungen von 1930 und 1979, doch eine Adaption aus dem 21. Jahrhundert fehlte bisher – obwohl das Antikriegs-Thema des Romans leider aktueller ist denn je. Bei den gestrigen Oscar-Verleihungen konnte der Netflix-Film satte vier Trophäen abräumen. Doch worum genau geht es in Im Westen nichts Neues eigentlich und welche Oscars gingen nach Deutschland?
Im Westen nichts Neues: Das passiert in der Buchvorlage
In Im Westen nichts Neues erzählt Erich Maria Remarque die Geschichte des Soldaten Paul Bäumer, der während des Ersten Weltkriegs an der Westfront dient. Dort erinnert sich Bäumer an seine Schulzeit, in der sein Lehrer Kantorek mit patriotischen Reden die ganze Klasse dazu bewogen hatte, sich freiwillig zum Kriegsdienst zu melden. Doch schon in der Grundausbildung stellen Bäumer und seine Kameraden fest, dass alles ganz anders ist. An der Front orientieren sie sich an ihrem inoffiziellen Anführer Stanislaus Katczinsky, einem erfahrenen Kämpfer. Dann wird Bäumer für einen kurzen Urlaub nach Hause geschickt – und merkt, dass die Front ihn verändert hat.
Erich Maria Remarque verarbeitet in seinem Buch viele autobiografische Eindrücke. Auch er selbst kam im Juni 1917 als junger Soldat an die Westfront.
Netflix‘ Im Westen nichts Neues: Neun Oscar-Nominierungen für die deutsche Produktion
Schon vor der Weltpremiere beim Toronto Film Festival am 12. September 2022 war klar: Die Im Westen nichts Neues-Verfilmung von Netflix wird der deutsche Anwärter für den besten fremdsprachigen Film bei den Oscars. So konnte sich Regisseur Edward Berger mit seiner Interprtation des Romanklassikers gegen acht weitere Bewerber behaupten. Auch im internationalen Vergleich setzte sich die Produktion durch und erhielt tatsächlich die Oscar-Nominierung — allerdings nicht nur in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“, sondern zusätzlich in acht weiteren Rubriken, darunter die begehrteste von allen: „Bester Film“.
Welche Oscars hat Im Westen nichts Neues gewonnen?
Seit gestern wissen wir: Vier von neun Oscars konnte Im Westen nichts Neues gewinnen, und zwar in den Kategorien „Bester fremdsprachiger Film“, „Beste Kamera“ (James Friend), „Bestes Szenenbild“ (Christian M. Goldbeck, Ernestine Hipper) und „Beste Filmmusik“ (Volker Bertelmann). Regisseur Berger dürfte sich über diesen Erfolg riesig freuen. Für seine Adaption setzte er unter anderem auf verstörende Bilder.
Statt das Buch in epischer Breite nachzuerzählen, rückt Berger in seiner Im Westen nichts Neues-Verfilmung in erster Linie den Überlebenskampf seines Protagonisten Paul Bäumer (Felix Kammerer) in den Mittelpunkt. Schon zu Beginn des Streifens zeigt Berger die gnadenlose Kriegsmaschinerie, in der die Uniformen gefallener Soldaten notdürftig geflickt und für andere Kämpfer wieder eingesetzt werden. Generell: Wo die Buchvorlage schon schonungslos ist, ist Berger noch schonungsloser – genau wie der Krieg.
Wo läuft Im Westen nichts Neues?
Neben Kammerer als Hauptdarsteller spielen auch Albrecht Schuch, „Luden“-Star Aaron Hilmer sowie Daniel Brühl in Im Westen nichts Neues mit. Anschauen kannst Du Dir die Roman-Verfilmung seit dem 28. Oktober 2022 auf Netflix.
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