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Düstere Spionage-Serie mit vielen Stars: «The Agency»

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges zeigt «The Agency» die Arbeit der CIA in London. Michael Fassbender, Richard Gere und Jeffrey Wright glänzen in der düsteren, realitätsnahen Agenten-Serie.
Düstere Spionage-Serie mit vielen Stars: «The Agency»
Düstere Spionage-Serie mit vielen Stars: «The Agency»

Die Welt der Spionage liefert seit Jahrzehnten Stoff für spannende Geschichten. Ob James Bond oder «Mission: Impossible», das preisgekrönte Drama «Das Leben der Anderen» oder TV-Serien wie «A Spy Among Friends» und «Slow Horses» - die Welt der Geheimagenten übt bis heute Faszination aufs Publikum aus. Am Samstag ist beim Streamingdienst Paramount+ eine weitere Spionage-Serie gestartet: «The Agency».

Französische Erfolgsserie war die Vorlage

Der hochkarätig besetzte Thriller in zehn Episoden (jeden Samstag ab 30.11. eine neue Folge) dreht sich um das Londoner Büro des zentralen Auslandsgeheimdienstes der USA, besser bekannt als CIA (Central Intelligence Agency). Die Entführung eines Agenten in Belarus (Weißrussland) sorgt dort für höchste Aufregung. «The Agency» basiert auf der französischen Erfolgsserie «Büro der Legenden» mit Mathieu Kassovitz, die von 2015 bis 2020 produziert wurde.

Die neue US-Serie dreht sich um Informanten, Doppelagenten und verdeckte Operationen vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine. Besonders der menschliche Aspekt steht dabei im Vordergrund. «Es geht um Beziehungen und Liebe», resümiert Hauptdarsteller Michael Fassbender im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. Vieles wurde an Originalschauplätzen gedreht.

Richard Gere als wütender Bürochef

Topstar Fassbender («Shame», «Der Killer», «X-Men: Erste Entscheidung», «Prometheus») spielt einen US-Geheimagenten mit dem Decknamen Martian. Seinen echten Namen erfährt man nicht. Nach Jahren des Undercover-Einsatzes in Äthiopien wird er plötzlich und unerwartet nach London abgezogen. Seine Kollegen vor Ort sind Jeffrey Wright («Casino Royale»), Katherine Waterston («Phantastische Tierwesen»), John Magaro («The Big Short») und Hollywood-Legende Richard Gere als jähzorniger Büroleiter Bosko.

Nach seiner Rückkehr wird Martian zunächst von den eigenen Kollegen überwacht. Ein Privatleben zu haben, ist schwer. Doch in London trifft er seine Tochter wieder, die er sechs Jahre nicht gesehen hat. Und dann ist da noch Samia (Jodie Turner-Smith), mit der er in Äthiopien eine Affäre hatte. Kann Martian ihr überhaupt trauen? «Er steht am Scheideweg zwischen seinem beruflichen Ehrgeiz und den Opfern, die er dafür gebracht hat», sagt Fassbender. «Irgendwo dazwischen liegt seine Seele und es ist ein Kampf darum.»

Kein Glamour wie bei James Bond

Der ständige Blick über die Schulter ist längst Gewohnheit. Es ist ein harter Job. «Kein Glamour. Keine explodierende Armbanduhr.» Mit diesen Worten macht Fassbender alias Martian schon im Trailer zur Serie klar, dass die düstere Welt von «The Agency» nichts mit dem bunten Spektakel von James Bond oder «Mission: Impossible» gemeinsam hat.

«Was wir definitiv von der französischen Serie übernommen haben, sind die Detailgenauigkeit, der Realismus, die Bodenständigkeit», sagt Fassbenders Co-Darsteller Jeffrey Wright, der zuvor in drei 007-Filmen als James Bonds Kumpel Felix Leiter mitspielte.

Im Gegensatz zu den laut Wright «eher fantasievollen» Bond-Filmen zeige «The Agency» die echte Welt im Hier und Jetzt. «Diese Geschichte passiert praktisch gerade in diesem Moment, während wir darüber sprechen», sagt der 58-Jährige. «Und das finde ich spannend – sowohl für mich als auch hoffentlich für das Publikum.»

Polit- und Agententhriller mit London-Flair

Spannend ist «The Agency», das lässt sich nach nur zwei Folgen, die vorab gezeigt wurden, immerhin schon erahnen. Aber man braucht Geduld, denn das Erzähltempo der komplexen Serie ist langsam. Es dauert, bis man überhaupt ein Gefühl dafür bekommt, wer die vielen Charaktere sind, und versteht, welche Ziele sie verfolgen. Vieles bleibt unausgesprochen. Jeder hat seine Geheimnisse.

Wer schnelle Action sucht, ist bei «The Agency» also falsch. Der ruhige Stil erinnert an John-le-Carré-Verfilmungen wie «A Most Wanted Man». Die Serie ist mehr Politthriller als Agentenabenteuer und lebt von der bis in kleinste Rollen starken Besetzung, den klugen Dialogen aus der Feder der Brüder Jez und John-Henry Butterworth («Edge of Tomorrow», «Le Mans 66») und dem unguten Gefühl, dass man niemandem trauen kann.

Fassbender erwartet mehrere Serienstaffeln

Wohin die Story sich entwickelt, lässt sich nach den ersten beiden Folgen noch nicht abschätzen. Aber «The Agency» ist laut Michael Fassbender langfristig angelegt. Der deutsch-irische Schauspieler ist zuversichtlich, dass nach den ersten zehn Folgen weitere Staffeln dazukommen - nicht zuletzt dank des erfolgreichen französischen Vorbilds. «Wir haben eine sehr starke Vorlage, auf der wir aufbauen können.»

© dpa ⁄ Philip Dethlefs, dpa
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