Die wahre Geschichte hinter Die Schwimmerinnen: Flucht vor Bürgerkrieg in Syrien
Vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien leben die aufmüpfige Sarah (im Film gespielt von Manal Issa) und ihre fleißige jüngere Schwester Yusra (Nathalie Issa) das Leben von ganz normalen Teenagern in einer Vorstadt von Damaskus. Unter Anleitung ihres Vaters (Ali Suliman) nehmen die Mädchen an zahlreichen Schwimmwettbewerben teil. Doch dann bricht der bis heute andauernde Bürgerkrieg in Syrien aus.
Die Gewalt in Land nimmt immer mehr zu und rückt bedrohlich nahe an die ehemals heile kleine Welt der Schwestern. Eines Tages fällt eine Bombe in das Schwimmbad, in dem beide Mädchen trainieren. Wie durch ein Wunder detoniert der Sprengsatz nicht. Doch nun willigt der Vater der Mädchen ein, sie nach Deutschland auswandern zu lassen, bevor Yusra 18 Jahre alt wird. Die Hoffnung: Die ganze Familie soll sich eines Tages in einer sicheren Umgebung wiedersehen. 2015 machen sich die Schwestern auf den Weg. Die Flucht ist aber an eine Bedingung geknüpft: Ihr Cousin Nizar (Ahmed Malek) soll sie auf der beschwerlichen Reise begleiten.
Ein Sprung ins Wasser rettet Menschenleben
Die Flucht führt die Schwestern von Damaskus über Istanbul, Lesbos und Budapest nach Berlin. In dem völlig überfüllten Boot, in dem die Schwestern über das Meer fahren, geht plötzlich der Motor kaputt. Allen Insassen droht der Tod durch Ertrinken. Die Schwestern Yusra und Sarah springen von Bord, um das Gewicht des Bootes so gering wie nötig zu halten. Sie sind gute Schwimmerinnen, halten drei Stunden im Wasser aus und ziehen das Boot in Richtung Ufer. Das Boot erreicht dann endlich den rettenden Strand. Yusra und Sarah sind mit ihren Kräften am Ende. Durch ihren Sprung ins Meer haben die beiden jungen Frauen 18 Menschen das Leben gerettet.
Auf ihrer Flucht begegnen die Schwestern zwielichtigen Schmugglern und einem bürokratischen Wirrwarr, das ein Wiedersehen mit den restlichen Familienmitgliedern gefährdet: Die Schwestern warten in Deutschland auf die Genehmigung ihres Asylverfahrens. Dabei verlieren sie ihren Traum nicht aus dem Auge: die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Doch das bürokratische Hin und Her zermürbt beide zunehmend.
Gerade als ihre olympischen Träume unerreichbar scheinen, trifft Yusra auf den deutschen Schwimmtrainer Sven Spannenkrebs von den Wasserfreunden Spandau 04 (Matthias Schweighöfer). Trainer Spannenkrebs wird zugleich Mentor und Vertrauensperson für die junge Frau. In einem Interview sagt der Trainer später: „Ich war da erst einmal der einzige Bezugspunkt“.
Spannenkrebs überzeugt sie schließlich davon, bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio anzutreten. Aber nicht etwa für Syrien, sondern in einem aus Geflüchteten bestehenden Team.
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Die wahre Geschichte hinter Die Schwimmerinnen: Yusra wird prominent
In einem Interview mit dem Magazin Vogue sagt Yusra Mardini später, dass sie den Begriff „Flüchtling“ nie gemocht habe: „Ich dachte, ich bin ein Niemand“. Weiter berichtet Yusra, dass der Einzug der Sportler:innen ins Stadion von Rio ihre Meinung diesbezüglich geändert habe. Die Menschen seien klatschend von ihren Sitzen aufgestanden, als das Flüchtlingsteam die Sitzreihen passierte.
Nach ihrem Auftritt bei den Olympischen Spielen ist die junge Sportlerin plötzlich eine weltweit bekannte und als Gesprächspartnerin begehrte Prominente. Sie trifft unter andere Papst Franziskus und Barack Obama. Die Vereinten Nationen ernennen Yusra Mardini zur UN-Sonderbotschafterin. Sie ist die bis dahin jüngste Person, die diesen Posten jemals bekleidet hat und steht stellvertretend für die weltweiten Flüchtlingskrisen.
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Was macht Yusra Mardini heute?
Auch wenn Yusra Mardini bis jetzt noch keine olympischen Medaillen sammeln konnte, ist die Sportlerin heute eine gefragte Interviewpartnerin und ein Social-Media-Star. Bei Instagram hat sie aktuell über 350.000 Follower:innen. Das Time-Magazin führte sie in der Liste der 30 einflussreichsten Teenager. Bis heute hält die junge Frau den syrischen Landesrekord im Freistil (Kurzbahn).
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