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Furtwängler: Bei Fleischverzicht nicht dogmatisch

Die Schauspielerin Maria Furtwängler warnt vor den Folgen des Artensterbens und des Klimawandels: «Wir müssen das Thema herausholen aus der parteipolitischen Aufladung.»
Maria Furtwängler
Maria Furtwängler - bekannt als NDR-«Tatort»-Ermittlerin - nutzt ihre Prominenz, um sich für den Artenschutz zu engagieren – mit einer ARD-Dokumentation und über die MaLisa-Stiftung, die sie mit ihrer Tochter Elisabeth gegründet hat. «Ich glaube schon, dass ich ein Aktivistinnen-Gen habe», sagt Furtwängler dem «Spiegel». © Felix Hörhager/dpa

Maria Furtwängler (57) - «Tatort»-Star, studierte Medizinerin und nach eigenen Worten durchaus Aktivistin - ist weitgehend Vegetarierin. «Ich kaufe kein Fleisch mehr. Aber wenn ich eingeladen bin, und es gibt nichts anderes, dann esse ich es», sagte die Schauspielerin dem «Spiegel». «Ich bin hier, wie bei vielen Sachen, nicht dogmatisch.» Wer Fleischverzicht fordere, bekomme schnell emotionale Reaktionen, «insbesondere bei Männern». «Es wird mit dem Reflex verbunden: Das darf mir keiner wegnehmen!»

Man werde den Klimawandel als Problem nicht lösen, indem man einmal weniger fliege oder einmal das Fleisch weglasse, sagt Furtwängler. «Wir müssen das Thema herausholen aus der parteipolitischen Aufladung. Es als grün oder links abzustempeln, ist fatal. Der Erhalt der Schöpfung ist ein Menschheitsthema und im Kern doch erzkonservativ.» Sie fahre gut damit, sich nicht parteipolitisch festzulegen. «Für meine Anliegen brauche ich breite Bündnisse.»

Für die ARD hat Furtwängler, die laut «Spiegel» auf einem Anwesen mit großem Garten und Tieren eine knappe Stunde südlich von München lebt, eine Doku gemacht. Sie wird am 30. September zur besten Sendezeit (20.15 Uhr) im Ersten ausgestrahlt: «Erlebnis Erde: Das Ende der Insekten?». 

«Ich finde, das ist eine schöne Art, Prominenz zu nutzen», erklärt Furtwängler ihren Film über Artenschutz. «Ich will versuchen, die Menschen mit meiner Faszination für Insekten anzustecken.»

Und Furtwängler führt aus: «Wenn Hummeln, Fledermäuse oder Schwalben verschwinden, geht ein Stück Heimat verloren. Und die Klima- und Biodiversitätskrise wird zum Sicherheitsproblem, wenn Menschen aus dem Globalen Süden flüchten, weil die Bestäuber fehlen, die Böden unfruchtbar sind oder es bei ihnen so trocken geworden ist, dass sie nichts mehr anbauen können.»

Auf die «Spiegel»-Frage, warum sie in der Doku so kühl wirke, sagt Furtwängler: «Das ist mein Naturell. Ich neige nicht zu Hysterie und Panikmache, sondern versuche, Lösungen zu finden. Ich habe eine tiefe Ehrfurcht vor der Schöpfung, darum geht es mir. Jedes Kind kann einen Käfer zertreten, aber 50 Nobelpreisträger können keinen Käfer herstellen.»

© dpa
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