„Es ist so weit, VIVA ist da!“ – Mit diesen Worten begrüßen die Moderator:innen Nils Bokelberg, Heike Makatsch und Mola Adebisi am 1. Dezember 1993 ihr allererstes Publikum. Die Redaktion des neuen Senders möchte vor allem Jugendliche und Musik-Fans in ihren Zwanzigern ansprechen. Tagsüber läuft deshalb Teenie-Pop, abends aber auch Genre-Sendungen zu Indie-Rock und Hip-Hop. Ein Jugend- und Musiksender für Pop und Fun möchte der Kanal sein – und das gelingt. 25 Jahre lang bleibt VIVA ein fester Bestandteil der deutschen Musiklandschaft und kann täglich unzählige Teens vor die Mattscheibe locken. Unter anderem darum geht es auch in der neuen ARD-Doku.
Die VIVA-Story – zu geil für diese Welt: Worum geht’s in der Doku?
In Die VIVA-Story – zu geil für diese Welt begleiten Dich die ehemaligen VIVA-Moderator:innen Collien Ulmen-Fernandes, Markus Kavka und Nils Bokelberg durch die bunte Geschichte des Senders, die nicht nur von Höhen, sondern auch von Tiefen geprägt ist. Gemeinsam mit vielen ehemaligen Mitarbeiter:innen und natürlich Musiker:innen blickt das Trio in die spannende Zeit des deutschen Fernsehens zurück, als TV noch linear war und Du vor dem Empfangsgerät darauf gehofft hast, das gleich das Video Deiner Lieblingsband gezeigt wird. Es geht um die Atmosphäre beim Aufbau eines völlig neuen Programms, um die Erfolgsjahre des Senders – aber auch um den Fall von VIVA.
Die Übernahme durch einen amerikanischen Konzern und die Konkurrenz durch YouTube werden für VIVA zum Problem: „Es gab überhaupt keinen Grund mehr, vor einem linear und analog arbeitenden Gerät zu sitzen und zu warten, bis sie den Lieblingstitel vielleicht mal spielen“, erklärt Pop-Professorin Barbara Hornberger, „Und als dann die Smartphones kamen und man es auf jeder Busfahrt, bei jedem Einkaufen, bei jedem Joggen, sozusagen ständig nach Wahl, dabei hatte, brauchte man dieses Medium nicht mehr.“ Am 31. Dezember 2018 endet die VIVA-Story mit dem gleichen Musikvideo, das auch zum Sendestart gelaufen war.
Zu geil für diese Welt: Die Fantastischen Vier und VIVA
Der Name der ARD-Doku kommt nicht von ungefähr: „Zu geil für diese Welt“, so lautet der Titel des allerersten Musikvideos, das VIVA zeigt. Der Track stammt von den Fantastischen Vier, die sich Anfang der 90er durch eine Phase der Selbstfindung arbeiten. Zwar möchten die Hip-Hopper an den Mega-Erfolg „Die da!?!“ anknüpfen, doch Smudo und Co. wollen auch unter Beweis stellen, dass sie ernstzunehmende Musiker sind. Den poppigen Song Zu geil für diese Welt veröffentlichen sie als erste Single von ihrem dritten, recht experimentellen Album „Die 4. Dimension“ (1993). Dies tun sie, um ihre alten Fans nicht sofort mit neuen Schöpfungen wie „Tag am Meer“ abzuschrecken.
Es ist eine Kombination, die passt. Auch VIVA steckt zu Beginn in der Selbstfindung und möchte das deutsche Musikfernsehen revolutionieren. Auf kreative, lustige und immer professionellere Weise setzen sie der britischen Konkurrenz MTV ein starkes, eigenwilliges Produkt entgegen. Genau wie die Fantastischen Vier nicht bloß den Rap der USA kopieren, sondern ihre amerikanischen Einflüsse auf die deutsche Kultur übertragen.
Wohl auch wegen dieser Gemeinsamkeiten gehört den Fantas, wie die Fantastischen Vier auch genannt werden, das erste und das letzte Wort auf VIVA. Zum Sendeschluss am 31. Dezember 2018 zeigt der Kanal noch einmal Zu geil für diese Welt und gibt damit auch ein Statement ab.
Release von VIVA-Story – zu geil für diese Welt: Wo läuft die Doku?
Die drei halbstündigen Folgen von Die VIVA-Story – zu geil für diese Welt stehen Dir seit dem 1. Dezember und damit 30 Jahre nach dem ersten Sendetag, in der ARD Mediathek zur Verfügung.
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