Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Problematische Kunstwelten: Wien zeigt «Bad Boy» Gauguin

Seine Frau und Kinder verließ er für eine 14-Jährige in Tahiti. Wien nimmt Gauguin unter die Lupe: Ist der berühmte Maler «exotischer Schönheiten» noch zu retten?
Bank Austria Kunstforum Wien
Das Bank Austria Kunstforum Wien zeigt eine große Retrospektive zum Werk Paul Gauguins – die erste in Österreich seit 1960. © Sabina Crisan/dpa

Kann man diesen Künstler noch bewundern oder sollte man ihn «canceln»? Mit einer neuen Ausstellung gibt das Kunstforum Wien Denkanstöße zu Paul Gauguin (1848–1903). Er ist heute umstritten. Seine Vorliebe für junge Mädchen aus den damaligen französischen Kolonien spiegeln sich in seinem Privatleben und in seinem Werk wider.

«Als Künstler ist Gauguin ein Titan», sagt die Direktorin des Kunstforums Wien, Ingried Brugger. Seit einiger Zeit sei er aber «der aktuelle "Bad Boy" der Moderne», betont sie. Der Franzose wird unweigerlich mit Vorwürfen von Kolonialismus, Rassismus und Sexismus assoziiert. Mit der Ausstellung «Gauguin: Unexpected» zeigt die österreichische Hauptstadt bis Januar 80 Werke aus unterschiedlichen Schaffensperioden des Künstlers. 

Gauguin: «Kritik ist unsere Zensur...»

Gauguin sei ein Zivilisationsflüchtling gewesen, sagt Kuratorin Evelyn Benesch. Seine jungen Jahre verbrachte er in Peru - ein Sehnsuchtsort, den er später in Französisch-Polynesien immer wieder suchen wird. 

Mit 43 Jahren auf Tahiti angekommen, entwickelte er einen farbenfrohen Bildkosmos. Dabei zeigte er eine ambivalente Haltung: Er störte sich an der fortschreitenden Kolonialisierung der Region und soll ein Verfechter der Kultur und Traditionen der Einheimischen gewesen sein. 

Gleichzeitig genoss er die Annehmlichkeiten der französisch beherrschten Kolonie. «Gauguin war ein Kind dieser Zeit», sagt die Direktorin Brugger. Er lebte während seiner Aufenthalte mit vielen jungen Frauen im Alter von etwa 14 Jahren, und er malte sie auch. 

Das Schutzalter der Frauen in den französischen Kolonien lag damals bei 13 Jahren, somit waren sie nicht minderjährig, sagt Brugger. Das mag aus heutiger Sicht «ekelhaft» sein. Es war aber legal.

Einen Monat vor seinem Tod schrieb Gauguin: «Kritik ist unsere Zensur...». Seine Sehnsucht, der Zivilisation zu entfliehen und ins Paradies zu gelangen, blieb unerfüllt. Über sein Leben und seine Kunst diskutiert man noch heute.
 

 

 

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Goldene Ehren-Palme von Cannes für Robert De Niro
People news
Robert De Niro erhält in Cannes die Ehren-Palme
Jay North
Tv & kino
«Dennis»-Schauspieler Jay North gestorben
Regie-Duo Moghaddam und Sanaeeha
Tv & kino
Regie-Duo wegen Berlinale-Films im Iran zu Haft verurteilt
iPhone 17: Preise – wie viel könnten die neuen Modelle kosten?
Handy ratgeber & tests
iPhone 17: Preise – wie viel könnten die neuen Modelle kosten?
WhatsApp: Umfrage erstellen - so geht es ganz einfach
Handy ratgeber & tests
WhatsApp: Umfrage erstellen - so geht es ganz einfach
Tiktok
Internet news & surftipps
Trump gibt Tiktok mehr Zeit in den USA
Bayern München - Inter Mailand - Abschlusstraining FC Bayern
Fußball news
Kompany am Zug: Müller brennt für Traum vom Finale dahoam
Dax-Kurve am 07.04.2025 an der Frankfurter Börse
Job & geld
US-Zölle drücken Börsenkurse: So reagieren Sie richtig