Nach dem Beitrag der israelischen Künstlerin Yael Bartana für den Deutschen Pavillon auf der Biennale Venedig widmet das Museum Weserburg Bartana eine Ausstellung. Die Schau in Bremen präsentiert bis zum 24. November vier Filminstallationen und mehrere Neonwerke der Künstlerin. Darunter sind ältere Arbeiten wie die Filminstallation «Entartete Kunst lebt» (2010), aber auch neue Werke. Die Ausstellung öffnet am Freitag.
Die meisten in der Ausstellung gezeigten Arbeiten hätten einen Ausgangspunkt in der deutschen Geschichte, sagte die Museumsdirektorin und Kuratorin Janneke de Vries am Mittwoch. Oft werde der Nationalsozialismus aufgegriffen. Bartana hinterfrage, wie mit Geschichte umgegangen werden könne, um in eine lebenswerte Zukunft zu gelangen, sagte de Vries.
Für die Schau hat Bartana, die in Berlin, Amsterdam und Rom lebt, die Neonarbeit «Utopia Now!» (2024) produziert. Das Werk, das eine Utopie einfordert, ist namensgebend für die Ausstellung. Als Utopien werden unter anderem Vorstellungen über eine vermeintlich ideale Gesellschaft bezeichnet. Bartana sagte in Bremen, sie nutze die Geschichte, um mögliche Entwicklungen in der Zukunft aufzuzeigen.
Uraufgeführt wird in der Ausstellung der Film «Mir Zaynen Do!» (2024), der in Brasilien aufgenommen worden ist. In dem Musikvideo bringt Bartana jüdische Immigranten und ein afrobrasilianisches Straßenmusik-Ensemble zusammen.