Der brasilianische Stabhochsprung-Olympiasieger Thiago Braz droht wegen einer Dopingsperre die Sommerspiele in Paris zu verpassen. Die unabhängige Integritätskommission (AIU) des Leichtathletik-Weltverbandes sperrte den 30-Jährigen für 16 Monate, wie die AIU mitteilte.
Grund ist eine positive Probe auf die verbotene Substanz Ostarin, die den Muskelaufbau fördern soll. Braz hatte angegeben, er habe sie unwissentlich durch ein Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen.
Der Olympiasieger von Rio de Janeiro 2016 und Dritte der Spiele in Tokio 2021 will nach Angaben der AIU vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas Berufung gegen die Entscheidung einlegen. Die AIU wiederum erwägt eine Berufung, weil sie bei der Disziplinarkammer eigentlich eine Sperre für vier Jahre erwirken wollte. Sie wirft Braz vor, fahrlässig gehandelt zu haben. Der Stabhochspringer wiederum habe angegeben, sich auf seinen Ernährungsberater verlassen zu haben, hieß es. Daher sah die Mehrheit der Kammer kein erhebliches Eigenverschulden.
Braz war beim Diamond-League-Meeting in Stockholm am 2. Juli vorigen Jahres positiv getestet worden und war seit dem 28. Juli 2023 suspendiert. Seine Sperre läuft nun bis zum 27. November 2024. Die Olympischen Spiele in Paris finden in zwei Monaten statt. Seine Bestleistung von 6,03 Metern war Braz beim Olympiasieg vor acht Jahren in Rio de Janeiro gesprungen.