Die 7 ist seine Glückszahl und CR7 das große Vorbild: Auf dem Weg zur ersten internationalen Medaille hat sich Hindernisläufer Karl Bebendorf auch von Cristiano Ronaldo inspirieren lassen.
Der 39 Jahre alte portugiesische Fußball-Star, für den auch eine Europameisterschaft ansteht, trägt stets die Nummer 7. «Ich habe immer gesagt, ich bin KB7. Ich trage auch nur CR7-Unterhosen», verriet Bebendorf lachend nach Bronze bei der Leichtathletik-EM in Rom.
Der 28 Jahre alte Dresdner findet den Torjäger - der 2016 mit der Auswahl Europameister war - als Typ mega. «Einfach, weil er schon ein gewisses Alter hat und so zielstrebig ist, sowohl als Unternehmer, als Marke, als Person», erklärte Bebendorf. Ronaldo sei aber auch sportlich einfach ein krasser Typ.
Auch Olympia-Norm unterboten
Bevor er seinem Vorbild huldigte, ließ Bebendorf seiner überschäumenden Freude im Olympiastadion mit einem markerschütternden Schrei freien Lauf. Zwei Jahre nach Platz fünf bei der EM in München zahlte sich die Plackerei der Vergangenheit mit einer Medaille aus.
«Heute ist der Tag, wo es mir mal gegönnt sei, mit der Fahne um den Hals solche lauten Töne schreien zu dürfen. Ich habe unermüdlich daran gearbeitet und immer daran geglaubt», sagte er, nachdem er vor dem Rennen sehr in sich gekehrt war und im Team-Hotel auch mal leise Zweifel hatte.
Deutsche Hindernis-Asse bei EM stark
Bebendorf steigerte sich fünf Jahre lang kontinuierlich auf nun 8:14,41 Minuten - damit unterbot er sogar die Olympia-Norm, an der der viertplatzierte Frederik Ruppert in 8:15,08 Minuten hauchdünn vorbeilief.
«Es war echt knapp mit der Medaille, ganz, ganz knapp mit der Norm. Eines hätte man mir schon gönnen können», sagte Ruppert und freute sich trotzdem über die Top-Platzierung und die Medaille für seinen guten Freund Bebendorf. Für den deutschen Meister, der diesen Titel Ende des Monats nicht verteidigen wird, waren nach einem tollen Endspurt sogar die Franzosen Alexis Miellet (8:14,01) und Djilali Bedrani (8:14,36) vor ihm in Reichweite.
Nach Silber für Gesa Felicitas Krause und dem Final-Einzug von Lea Meyer und Olivia Gürth überzeugten auch die deutschen Männer über 3000 Meter Hindernis, denn in Velten Schneider stand auch der dritte DLV-Athlet im Finale. «Es gibt kaum eine Disziplin, die so auf dem Vormarsch ist in Deutschland wie der Hindernislauf», stellte Ruppert fest, für den eine Olympia-Teilnahme trotz verpasster Norm über das komplizierte internationale Ranglistensystem nahe ist.