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«Populistische Idee»: Ukraines Sportminister kritisiert Bach

Ist Sport politisch neutral? Ja, sagt der IOC-Präsident. Nein, sagt der ukrainische Sportminister. Er sieht bei einer Teilnahme russischer Athleten bei Olympia ein großes Problem für die Ukrainer.
Matwij Bidny
Matwij Bidny, Sportminister der Ukraine, spricht in einem Interview in der ukrainischen Botschaft in Berlin. © Hannes P. Albert/dpa

Der ukrainische Sportminister Matwij Bidny kritisiert IOC-Präsident Thomas Bach abermals für dessen Devise, der Sport müsse sich politisch neutral verhalten. «Thomas Bach glaubt selbst nicht an diese Illusion. Er sollte verstehen, dass Sport, besonders der olympische Sport, immer ein großer Teil der Politik war. Es ist eine sehr populistische Idee, die überhaupt nicht funktioniert», sagte Bidny der Deutschen Presse-Agentur. 

Die vom Internationalen Olympischen Komitee unter bestimmten Voraussetzungen angedachte Teilnahme russischer und belarussischer Sportler als neutrale Athleten bei Olympia in Paris hält Bidny daher auch für das völlig falsche Signal. Es gebe vor allem in Russland «keine neutralen Sportler», sagte er: «Sie werden für die russische Propaganda benutzt. Wir wissen, dass sie am nächsten Tag, wenn sie nach Russland zurückkehren, in einem Stadion stehen und Wladimir Putins Wiederwahl unterstützen werden.»

Dem Prüfungsverfahren, welcher russische oder belarussische Sportler die Kriterien für einen Start erfüllt, begegnet der ukrainische Sportminister mit großer Skepsis. «Wir haben das Internationale Olympische Komitee natürlich gebeten: Beschreibt uns und erklärt uns, wie der Prozess ablaufen soll. Im Moment ist es nicht transparent», sagte der Sportminister: «Wir möchten die Möglichkeit haben, Beweise für kriminelle Aktionen vorzulegen, die von diesen sogenannten neutralen Sportlern unterstützt wurden.» Man habe eine Datenbank erstellt mit Screenshots und Videos von 700 Sportlern aus Russland, die die russische Aggression gegenüber der Ukraine unterstützen würden.

Sollte es in Paris zu direkten Duellen zwischen ukrainischen und russischen Athleten kommen, sieht Bidny seine Landsleute in einem großen Dilemma stecken. «Unsere Sportler müssen jetzt die größte Herausforderung ihres Lebens meistern: Wie sollen sie auf die Entscheidung von Thomas Bach reagieren? Wie sollen sie reagieren, wenn sie in die Arenen gehen, in den Boxring, auf die Ringermatte? Sollen sie Hände schütteln mit den Mördern? Mit Menschen, die sich auf Olympia mit Blutgeld aus Russland vorbereiten konnten?» Auf der anderen Seite sei es sehr wichtig, der Welt auch auf der größtmöglichen Sportbühne in Paris zu zeigen, «was in der Ukraine passiert», sagte der Sportminister. 

© dpa
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