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Olympia: Experten rechnen mit Cyberangriffen

Sportliche Großveranstaltungen sind ohne eine funktionierende IT undenkbar. Bei den Olympischen Spielen in Paris müssen sich die Organisatoren vor allem vor Hackern schützen, die sich rächen wollen.
Olympische Spiele 2024 in Paris
Die Olympischen Spiele in Paris müssen auch im Cyberspace geschützt werden. © Stefano Rellandini/AFP/dpa

Die Veranstalter der Olympischen Spiele in Paris müssen sich auf verstärkte Cyberangriffe gefasst machen. Das geht aus einer Studie des renommierten Cybersicherheit-Experten WithSecure aus Finnland hervor. Der Bericht geht davon aus, dass aufgrund der geopolitischen Spannungen ein erhöhtes Risiko im Vergleich zu früheren Olympischen Spielen besteht. 

Als wahrscheinlichste Quelle der Cyberangriffe machen die Studienautoren Russland aus. Dort seien gleich drei Gruppen motiviert, die Spiele zu stören. Neben staatlichen Hackergruppen kämen hier auch private Aktivisten sowie gewöhnliche Cyberkriminelle als potenzielle Angreifer infrage. Vor allem staatliche Akteure verfügten über die Fähigkeit und den Vorsatz, die Olympischen Spiele und den Ruf Frankreichs nachhaltig zu schädigen.

Nicht nur Russland gefährlich

In Paris dürfen Athleten aus Russland und Belarus wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine nur als «neutrale, individuelle Athleten» teilnehmen. Die Athleten dürfen zudem keine Verbindung zum Militär besitzen, von der Eröffnungsveranstaltung sind sie ausgeschlossen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gehört in der westlichen Welt zu den entschiedensten Kritikern des russischen Angriffskrieges.

WithSecure sieht aber nicht nur ein erhöhtes Risiko von Cyberangriffen aus Russland. Auch andere staatliche Akteure wie China, Nordkorea und der Iran sowie sonstige Hackergruppen und organisierte Cyberkriminelle außerhalb der Russischen Föderation kämen als Angreifer infrage.

Es geht weniger um Lösegeld

Nach Einschätzung der Experten könnten die Angreifer zum einen versuchen, in die Netze der Veranstalter einzudringen und die Daten zu verschlüsseln, ähnlich wie bei gängigen Cyberangriffen mit Erpresser-Software («Ransomware»). Dabei gehe es den Angreifern aber vermutlich weniger um ein Lösegeld. Vielmehr stehe die Störung des Ablaufs der Spiele im Vordergrund. 

Private Hacktivisten, die sich typischerweise in Telegram-Kanälen organisieren, hätten sich dagegen auf sogenannte Denial-of-Service-Angriffe spezialisiert. Dabei werden Webseiten massenhaft mit Anfragen überschüttet, bis die Server in die Knie gehen. WithSecure rechnet hier aber nicht nur mit Aktivisten aus Russland. In diesem Bereich seien auch pro-ukrainische, pro-palästinensische und pro-israelische Gruppen unterwegs.

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die Organisatoren vor allem das Kernnetz der Olympischen Spiele gut geschützt haben. Außerhalb des Kernnetzes sei es jedoch realistisch, dass Hacker in der Lage sein werden, einige Netzwerkdienste der Olympischen Spiele vorübergehend zu beeinträchtigen.

© dpa
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