Erstmals seit zwölf Jahren beenden die deutschen Segler Olympische Spiele wieder ohne Medaillen. Nach einmal Silber und zweimal Bronze vor drei Jahren bei Olympia in Tokio konnten die sieben Frauen und sieben Männer in der windarmen Bucht von Marseille in zehn Wettbewerben nicht aufs Podium segeln. Beste DSV-Starter waren die neu-olympischen Kiter Leonie Meyer und Jannis Maus. Beide beendeten ihre Olympia-Premiere nach spektakulären Rennen am Finaltag der zwölftägigen Segelserie am Mittelmeer als Fünfte.
Der Oldenburger Jannis Maus sagte: «Eine Medaille wäre natürlich der Hammer gewesen, aber auch so kann ich sehr zufrieden sein.» Teamkameradin Leonie Meyer trug mit ihrem fünften Platz dazu bei, dass die Kiter in der Endabrechnung die erfolgreichste Disziplin im deutschen Team waren. Sie schied nach einem dramatischen Halbfinallauf im Duell mit der Niederländerin Annelous Lammerts knapp aus. Meyers Protest gegen eine Vorfahrtsverletzung scheiterte.
Insgesamt erreichten vier von zehn DSV-Booten und Boards Platzierungen unter den besten Zehn. Leistungsträger wie der 2022er-Windsurfweltmeister Sebastian Kördel, der frühere Ilca-7-Weltmeister Philipp Buhl und die 470er-Mixed-Segler Simon Diesch/Anna Markfort verfehlten dagegen ihre Medaillenziele deutlich. «Es liegt an uns, an unserer Herangehensweise, unsere Fähigkeiten aufs Wasser zu bringen», sagte Diesch.
Den Medaillenspiegel der Segler führen vor dem auf Freitag vertagten Kite-Finale der Männer, das ohne deutsche Beteiligung stattfindet, die Niederlande mit zweimal Gold und zweimal Bronze vor Italien und Australien an.