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Bahnrad-WM: Männer-Vierer hofft auf erste Medaille seit 2002

Viele Jahre war die 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung eine deutsche Erfolgsgeschichte. Seit 2002 gab es aber keine WM-Medaille mehr. Das Warten ist womöglich bald vorbei. Auch die Frauen sind auf Kurs.
Deutscher Frauen-Vierer
Bahnradsport-Weltmeisterschaften in Dänemark

   Der deutsche Bahnrad-Vierer der Männer darf nach 22 Jahren wieder auf eine WM-Medaille hoffen. Das neu formierte Team mit Benjamin Boos, Felix Groß, Ben Felix Jochum und Bruno Kessler wurde bei den Titelkämpfen in Kopenhagen mit einer starken Zeit von 3:54,252 Minuten gestoppt und erreichte damit das kleine Finale gegen Japan (3:54,826). Die letzte WM-Medaille im Vierer gab es 2002 ebenfalls in Kopenhagen mit Silber. Im Finale stehen sich Dänemark und Großbritannien gegenüber.

Auch der deutsche Frauen-Vierer ist auf Medaillenkurs. In der Qualifikation fuhren Franziska Brauße, Mieke Kröger, Lisa Klein und Laura Süßemilch in 4:16,823 Minuten die drittschnellste Zeit hinter Großbritannien und Italien und lagen im nur acht Mannschaften umfassenden Feld klar vor der weiteren Konkurrenz. 

Bundestrainer Korff mit Leistung zufrieden

Bundestrainer André Korff zeigte sich mit dem Auftritt zufrieden. «Italien war schwer einzuschätzen, aber die Zeit, die wir gefahren sind, war das, was wir uns vorgenommen hatten», sagte der 51-Jährige. Am Donnerstag kämpft die Mannschaft, in der mit Brauße, Kröger und Klein noch drei Olympiasiegerinnen von 2021 stehen, gegen Italien um den Einzug in die Medaillenläufe. Bei den Olympischen Spielen in Paris hatte der Vierer Platz sechs belegt.

Im Teamsprint der Frauen ging der BDR nach zuletzt viermal Gold in Folge in Dänemark leer aus. Das Erfolgs-Trio Pauline Grabosch, Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich verzichtete nach Olympia-Bronze in Paris auf eine Titelverteidigung. Lara-Sophie Jäger, Alessa-Catriona Pröpster und Clara Schneider schlugen sich als Vierte aber besser als erwartet. In 48,188 Sekunden unterlag die Mannschaft mit zwei WM-Debütantinnen im kleinen Finale Australien (47,358). Weltmeister wurde Großbritannien (45,949) vor den Niederlanden (46,593).

«Dass wir ins kleine Finale gekommen sind, war ein bisschen Zufall. Die Bronzemedaille war nicht zu erwarten. Wir sind ein junges Team, freuen uns über die Erfahrung und haben das Beste rausgeholt», sagte die Erfurterin Lara-Sophie Jäger nach Platz vier. In der ersten Runde profitierte die Mannschaft von einem Sturz Chinas und kam kampflos in den Lauf um Bronze, war dort aber chancenlos.

Deutsche Teamsprinter auf Platz sieben

Im Teamsprint der Männer belegten Nik Schröter, Luca Spiegel und Henric Hackmann in 43,714 Sekunden den siebten Platz. Weltmeister wurde erneut die Niederlande. Im Scratch-Rennen fuhr Lena-Charlotte Reißner auf auf Platz 14. Der Sieg ging an die Niederländerin Lorena Wiebes. Die Straßen-Europameisterin war mit einer Wildcard ins Feld gerutscht.

© dpa ⁄ Thomas Juschus, dpa
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