Mit einer Weltrekord-Show in der Einerverfolgung und dem WM-Rekord von Supersprinter Harrie Lavreysen ist der dritte Tag bei der Bahnrad-WM in Kopenhagen zu Ende gegangen. In der 4000-Meter-Einerverfolgung wurde die Bestmarke innerhalb weniger Stunden gleich zweimal verbessert. Erst raste der junge Brite Josh Charlton in der Qualifikation in 3:59,304 Minuten zum Weltrekord, der dann im Finale vom siegreichen Italiener Jonathan Milan in 3:59,153 Minuten noch getoppt wurde. Die alte Bestmarke des italienischen Superstars Filippo Ganna (3:59,636) hatte zuvor zwei Jahre gehalten.
Historisch war auch der Auftritt von Lavreysen im 1000-Meter-Zeitfahren. Der Niederländer holte sich in 57,321 Sekunden seinen 15. WM-Titel, womit er zum alleinigen Rekordsieger aufstieg.
Kluge im Punktefahren auf Platz acht
Das deutsche Team ist dagegen leer ausgegangen. Roger Kluge aus Ludwigsfelde erwischte im Punktefahren einen durchwachsenen Tag und belegte mit 35 Punkten Platz acht. «Ich hatte nicht das beste Bein. Deshalb habe ich gehofft, die richtige Gruppe zu erwischen. Das hat auch nicht geklappt, so bin ich relativ viel hinterhergefahren. Das war suboptimal», resümierte Kluge, der 2008 bei den Olympischen Spielen in dieser Disziplin Silber geholt hatte. Weltmeister wurde der Spanier Sebastian Mora Vedri (70 Punkte).
Die deutschen Nachwuchs-Verfolger Bruno Kessler aus Leipzig (Platz 14/4:14,021) und der Wuppertaler Ben Felix Jochum (15./4:14,982) verpassten nach Bronze am Tag zuvor in der Mannschaftsverfolgung die Finals in der 4000-Meter-Einerverfolgung deutlich und waren bei der Weltrekordshow nur Nebendarsteller.
Im 1000-Meter-Zeitfahren war für den deutschen Meister Henric Hackmann aus Kaiserslautern (12. Platz/1:01,055) und den Cottbuser Pete-Collin Flemming (16./1:01,932) ebenfalls nach der Qualifikation Endstation. Im Sprint der Frauen scheiterten Alessa-Catriona Pröpster und WM-Neuling Clara Schneider bereits im Achtelfinale. Die Olympia-Zweite Lea Sophie Friedrich hatte ebenso wie Ex-Weltmeisterin Emma Hinze (beide Cottbus) auf die WM verzichtet.