Der Ärger über den enttäuschenden Auftakt in der Nations League überdeckte bei der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft die Vorbereitung auf das nächste Spiel. Teamchef Ralf Rangnick zeigte sich mit dem 1:1 gegen Slowenien in Ljubljana zwar einverstanden, zürnte aber über den Rasen als «Vollkatastrophe» und kritisierte den rumänischen Referee Radu Petrescu. «In der ersten Hälfte hat der Schiedsrichter so ziemlich alles gegen uns gepfiffen», sagte der 66-Jährige.
Auch sei der Elfmeter, den der Leipziger Benjamin Sesko in der 16. Minute zur Führung der Gastgeber verwandelte «nicht glasklar» gewesen. Der deutsche Trainer freute sich aber über die Resonanz seiner Mannschaft, die samt Einwechselspielern nur aus aktuellen oder ehemaligen Bundesliga-Profis bestand: «Die Reaktion der Mannschaft war gut. Wenn wir tiefe Läufe erzeugt haben, hatten wir Chancen, so ist auch der Ausgleich entstanden», sagte Rangnick über Konrad Laimers 1:1 in der 28. Minute.
Präzision fehlt für weitere Tore
Weitere Treffer der zumeist spielbestimmenden Österreicher verhinderten der Zustand des Rasens als auch das eigene Unvermögen. «Die Präzision hat gefehlt, was nicht einfach ist, wenn am Rasen immer so Buckel rauskommen», sagte Marcel Sabitzer von Borussia Dortmund, der wie seine Mannschaftskameraden und Rangnick noch «Luft nach oben» sah.
So will das Team den Ärger über den eingeplanten Sieg in positive Energie für das kommende Duell gegen Norwegen mit Superstar Erling Haaland am Montag umwandeln. «Wenn wir im Kollektiv wieder alles reinhauen, dann hat es so ein Weltklasse-Einzelspieler auch schwer», sagte Kevin Stöger von Borussia Mönchengladbach, der in der 82. Minute zu seinem Debüt für Österreich kam.
Rangnick hofft in Oslo auf «vernünftige Platzverhältnisse»
Zumal der Auftakt für Norwegen beim torlosen Remis in Kasachstan ebenso enttäuschend wie für Österreich verlief. «Sie haben sich gegen einen extrem defensiven Gegner schwer getan. Da hatten wir sogar die eine oder andere Chance mehr gegen einen stärkeren Gegner», sagte Rangnick vor der Abreise nach Oslo.
Angesichts der guten läuferischen und kämpferischen Leistung seiner Mannschaft zeigt sich der Trainer optimistisch für das zweite Auswärtsspiel, hofft aber auf «vernünftige Platzverhältnisse» im Ullevaal-Stadion.