Schockiert haben Vertreter vom FC Hansa Rostock und Dynamo Dresden auf die massiven Ausschreitungen während des Drittliga-Spiels reagiert. Beim 1:0-Erfolg der Hanseaten war die Begegnung nach dem Pausenpfiff für 28 Minuten unterbrochen, die Polizei musste eingreifen.
Aus dem Rostocker Block wurden vor dem Spiel und während der Pause Feuerwerkskörper gezielt auf Spieler und Dresdner Fans abgeschossen. Auch Gäste-Anhänger feuerten Pyrotechnik ab. Es habe verletzte Polizisten und Dynamo-Fans gegeben.
Dynamo-Anhänger ihrerseits zertrümmerten nach Hansa-Angaben zwei Plexiglasscheiben, um so in den Block der Rostocker zu gelangen. Erste Vermutungen, wonach möglicherweise ein nicht genehmigtes Plakat der Dresdner Auslöser für den Polizeieinsatz war, bestätigten sich nicht.
Brinkmann und Kutschke fassungslos
«Rivalität im Sport gehört dazu und ist okay. Aber die Szenen, die wir da gesehen haben, gehören nicht in ein Fußballstadion. Über dem Spielertunnel saß mein Sohn. Der hat geweint, weil er Angst hatte», sagte Hansa-Trainer Daniel Brinkmann bei «MagentaSport». Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke, der versucht hatte, im eigenen Block zu schlichten, schimpfte: «Wenn ein Spieler vor dem Spiel mit einer Leuchtspur abgeschossen wird, dann müssen wir das Spiel schon anders angehen. Das war aber nicht aus unserem Block, sondern Hansa Rostock.»
Dynamo-Führung: Angriffe nicht hinnehmbar
In einer ersten Stellungnahme hieß es von Dynamo: «Ein derartig aggressiver und gezielter Angriff auf unsere Fans ist in keiner Weise verständlich und für uns nicht hinnehmbar. Wenn Menschen gezielt andere Personen mit Feuerwerkskörpern attackieren und so schwere Verletzungen in Kauf nehmen, dann muss man von einem Versagen aller Sicherheitsorgane sprechen.»
Bereits vor der Partie wurden hierbei Spieler unserer Mannschaft bei der Erwärmung mit Leuchtfackeln beschossen und so in Gefahr gebracht. Die Bilder in der Halbzeitpause übertrafen dies dann deutlich, wie Dynamo-Geschäftsführer David Fischer sagte.
Den Polizeieinsatz habe die Zerstörung der Sektorentrennung ausgelöst, bestätigte eine Sprecherin der Polizeidirektion Rostock der dpa. Es sei Gefahr im Verzug gewesen, weil die Möglichkeit akut war, dass gewaltbereite Fans im Puffersektor aufeinandertreffen. «Was zur Pause passiert ist, war desaströs», sagte Hansa-Vorstandschef Jürgen Wehlend.