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DFB-Frauen: Bloß kein Spektakel durch Banda und Co.

An Sambia und seine Stürmerinnen hat das Hrubesch-Team schlechte Erinnerungen. Der Weg ins Viertelfinale führt über eine Mannschaft, die in der Defensive ihre Schwächen hat.
Barbra Banda
Paris 2024 - USA - Deutschland
Fußball-WM Frauen - Costa Rica - Sambia

Vorne Weltklasse, hinten vogelwild: Das Gruppenfinale gegen das unberechenbare Team aus Sambia verspricht für die deutschen Olympia-Fußballerinnen ein Spektakel. Stürmerin Klara Bühl hat den Schwachpunkt des Gegners schon mal ausgemacht: Torhüterin Ngambo Musole, die beim 5:6 der Afrikanerinnen gegen Australien zuletzt böse patzte.

Nach 1:4 gegen USA unter Druck

 «Unser Ziel ist es, sehr, sehr viele Torschüsse abzugeben, die Torhüterin vor Herausforderungen zu stellen», sagte Bayern-Angreiferin Bühl. Vor Sambias Angriff um Barbra Banda und Racheal Kundananji, der teuersten Fußballerin der Welt, haben die DFB-Frauen allerdings mächtig Respekt. Nach der 1:4-Niederlage gegen die USA darf sich das Team von Horst Hrubesch nicht noch einmal kalt erwischen lassen. 

Angesichts der komplizierten Konstellation wollen die DFB-Frauen vor dem Gruppenfinale in Saint-Étienne keine Rechenspiele anstellen, «sondern mit einem klaren Kopf, mit einem klaren Ziel und Plan ins Spiel gehen», so Bühl. Die 23-Jährige wird wohl wieder mit Lea Schüller und Jule Brand die deutsche Offensive bilden. 

Hendrich: «Einfach gewinnen - fertig»

Als Tabellenzweiter liegen die deutschen Frauen vor der Partie am Mittwoch (19.00 Uhr/ARD und Eurosport) mit drei Zählern hinter den USA (sechs) und gleichauf mit Australien. «Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen und gegen Sambia einfach gewinnen – fertig», sagte Innenverteidigerin Kathrin Hendrich. 

Schlusslicht Sambia ist noch ohne Punkt. Beim spektakulären 5:6 gegen Australien hatten die Afrikanerinnen schon mit 5:2 in Führung gelegen. «Tatsächlich haben sich einige von uns die Highlights angeschaut. Es ist ein sehr, sehr wildes Spiel gewesen», sagte Bühl. 

An den Gegner haben die deutschen Spielerinnen denkbar schlechte Erinnerungen: Bei der WM-Generalprobe 2023 in Fürth hatte es gegen Banda und Co. ein 2:3 gesetzt. «Da haben sie uns einfach zwei, drei Bälle hinter die Kette geschlagen - und schwups war sie weg», erzählte Kapitänin Alexandra Popp. 

Sambias ganz spezielle Stürmerinnen 

 - Barbra Banda: Ihre Torbilanz bei Olympia steht bei stolzen neun Treffern - erzielt mit drei Dreierpacks. In Fürth traf Banda zweimal und rannte ihren Gegenspielerinnen ständig davon. Die frühere Boxerin spielte mit 15 erstmals fürs Nationalteam. Sie muss sich immer wieder Fragen nach ihrer Geschlechterzugehörigkeit anhören. 

Vom Afrika-Cup 2022 war Banda ausgeschlossen worden. Der afrikanische Kontinentalverband CAF hatte dies mit einem nicht bestandenen «Geschlechtsüberprüfungsverfahren» begründet. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete die Behandlung Bandas damals als «Menschenrechtsverletzung». Banda spielte vier Jahre in China bei Shanghai Shengli FC, ehe sie im Frühsommer zu den Orlando Pirates in die USA wechselte. 

- Racheal Kundananji :

Die 24-Jährige gilt seit ihrem Transfer in diesem Jahr von Madrid CFF zum US-Club Bay FC mit einer Ablösesumme von über 800.000 Euro als teuerste Spielerin der Welt. In ihrer Anfangszeit musste Kundananji noch als Schweißerin arbeiten, um durchzukommen. Heute hat sie eine Stiftung, die Mädchen durch Sport und Bildung und Gemeindeentwicklung stärkt. Kundananji erzielte beim Spektakel gegen Australien zwei Tore, Banda drei.

- Kabange Mupopo:

Die 31-Jährige steht in ihrer Heimat bei den Green Buffalos unter Vertrag. Mupopo nahm schon einmal an Olympischen Spielen teil: 2016 in Rio de Janeiro - als Sprinterin über 400 Meter. Damals kam sie bis ins Halbfinale. Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2017 wurde Mupopo positiv auf Testosteron getestet und vier Jahre gesperrt. Die Sportlerin behauptete damals, sie habe einen natürlich erhöhten Testosteronspiegel durch eine hormonelle Störung wie Südafrikas Leichtathletik-Star Caster Semenya. 

© dpa ⁄ Ulrike John, dpa
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