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Olympia-Medaille winkt: Fußballerinnen im Viertelfinale

Im abschließenden Gruppenspiel liefert das DFB-Team gegen Sambia eine reife Leistung ab. Nun geht es zurück nach Marseille.
Paris 2024 - Deutschland - Sambia
Paris 2024 - Deutschland - Sambia
Paris 2024 - Sambia - Deutschland

Mit einem stolzen Lächeln nahm Horst Hrubesch die deutschen Fußballerinnen nach dem souveränen Einzug ins olympische Viertelfinale in Empfang. Dann versammelte der Bundestrainer seine «Mädels» am Mittelkreis und schwor sie auf die heiße Phase der Medaillen-Mission ein. Dank eines souveränen 4:1 (1:0) gegen Sambia in Saint-Étienne hat sich die DFB-Auswahl zum Vorrundenabschluss das große Zittern erspart und nimmt viel Schwung mit ins Viertelfinale. Dort geht es für die DFB-Frauen am Samstag in Marseille gegen Kanada. 

«Wir haben von Anfang an bis zum Ende gut gespielt. Die Mädels haben es gut gemacht und sich selber belohnt», resümierte Hrubesch. «Großer Respekt an unsere letzte Reihe. Wir wussten, was da an Geschwindigkeit auf uns zukommt. Wir haben hervorragend verteidigt und eine sehr konzentrierte Leistung gebracht», lobte Kapitänin Alexandra Popp. «Und nach vorn haben wir die Räume gut bespielt.»

Lea Schüller mit einem Doppelpack (10. und 61. Minute), Klara Bühl (48.) und Elisa Senß (90.+7) erzielten die Tore zum zweiten Turniererfolg, der noch höher hätte ausfallen können. Schüller, Bühl und Janina Minge trafen zudem jeweils einmal nur Aluminium. Ein Patzer von Torhüterin Ann-Katrin Berger führte zum Gegentreffer durch Barbra Banda (50.). 

Im fast leeren Stade Geoffroy-Guichard hatte die deutsche Auswahl die beiden gefürchteten Ausnahmestürmerinnen Sambias meist im Griff - auch wenn Banda ihren zehnten Treffer bei Olympia bejubelte. Racheal Kundananji konnte sich dagegen selten durchsetzen. Die 24-Jährige gilt seit ihrem Transfer in diesem Jahr von Madrid CFF zum US-Club Bay FC mit einer Ablösesumme von über 800.000 Euro als teuerste Spielerin der Welt. 

Der Medaillentraum lebt

Ein Vorrunden-Aus wie im Vorjahr bei der WM in Australien blieb den deutschen Frauen erspart. Sie dürfen weiter auf einen Gold-Coup wie 2016 in Rio hoffen - auch wenn es noch ein weiter Weg bis zum Finale in Paris ist.

Vor den Augen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf als Tribünengast musste Hrubesch kurzfristig auf Abwehrchefin Marina Hegering verzichten. Die 34-Jährige vom VfL Wolfsburg fiel nach DFB-Angaben wegen leichter muskulärer Beschwerden aus und wurde durch Bibiane Schulze Solano von Athletic Bilbao ersetzt. Da wie schon beim 1:4 gegen die USA Felicitas Rauch für die zuletzt erkrankte Sarai Linder Linksverteidigerin spielte, fehlte dem Bundestrainer die halbe Stammabwehr. 

Nach wenigen Sekunden lag zudem noch Kathrin Hendrich nach einem Armeinsatz von Startstürmerin Banda benommen am Boden und musste wenig später angeschlagen vom Platz. Die deutschen Frauen ließen sich davon aber nicht beirren. Ein gelungener Spielzug über Sjoeke Nüsken und Bühl nutzte Schüller ganz cool zur Führung. «Ich bin froh, dass ich den reingemacht habe», sagte die Bayern-Stürmerin, die nach der Partie über Schmerzen in der Schulter klagte. 

Durch den abgeschmetterten Einspruch Kanadas gegen den Sechs-Punkte-Abzug wegen der Spionagevorfälle mit einer Drohne wusste das deutsche Team schon vor dem Anpfiff: Ein Unentschieden würde fürs Weiterkommen reichen. Vor Sambia gewarnt waren sie ohnehin. Bei der WM-Generalprobe 2023 in Fürth hatte es ein 2:3 gegen die Afrikanerinnen gesetzt. 

Popp als Ballverteilerin

Mit kluger Raumaufteilung und vereinten Kräften gegen Banda kam die deutsche Auswahl gut durch die erste Halbzeit. Im Mittelfeld fingen Minge und Popp viele Bälle ab, die Kapitänin agierte sogar offensiver als zuletzt und überzeugte wie Nüsken als Ballverteilerin mit großer Übersicht. Die Wolfsburgerin war mit leichten Knieproblemen aus der Partie gegen die USA ins Spiel gegangen, hielt aber fast 70 Minuten durch. 

© dpa ⁄ Ulrike John und Eric Dobias, dpa
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