Auf seine erste Trophäe in der noch jungen Saison blickte Hugo Ekitiké schon mit ein wenig stolz. Die Auszeichnung für den besten Spieler beim ungefährdeten 4:1 der Frankfurter Eintracht in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Zweitliga-Letzten Eintracht Braunschweig soll aber nicht die letzte Ehre für den Angreifer gewesen sein. «Ich will jedes Spiel gewinnen. Ich bin ein Wettkampf-Typ. Wir wollen gewinnen und guten Fußball spielen», sagte Ekitiké.
Der Doppelpack im ersten Pflichtspiel hat Frankfurts neue Sturmhoffnung selbstbewusst gemacht. «Wir fahren nach Dortmund, um zu gewinnen», sagte der 22 Jahre alte Stürmer mit Blick auf den Liga-Auftakt bei Borussia Dortmund am Samstagabend.
Torvorlage verzückt Toppmöller
Zum 4:1 in Braunschweig steuerte Ekitiké zwei Treffer bei. Vor allem aber sein überragender Außenrist-Pass auf den 1:0-Torschützen Farès Chaibi begeisterte Dino Toppmöller. «Da sieht man seine Qualitäten. Den Ball mit dem Außenrist so zu spielen, das ist schon eine Topaktion», sagte der Eintracht-Coach.
Toppmöller ist ein großer Fan des Franzosen, der nach anfänglichen Problemen zum Ende der vergangenen Saison aufblühte und an den letzten fünf Spieltagen vier Treffer erzielte. «Da hat er eindrucksvoll bewiesen, dass er eine Top-Qualität hat», sagte Toppmöller. Schnell, technisch stark und unberechenbar: Wenn Ekitiké fit ist, kann er einer der besten Stürmer der Bundesliga werden.
Start mit Problemen
Gerade die Fitness war es aber, die seinen Start am Main erschwerte. Bei der Eintracht waren sie schon etwas verwundert, in welchem körperlichen Zustand Ekitiké im Winter von Paris Saint-Germain kam, von wo die Hessen ihn erst einmal bis zum Saisonende ausgeliehen hatten. Die Verantwortlichen erkannten aber auch das riesige Potenzial, weshalb sie Ekitiké für rund 16,5 Millionen Euro fest verpflichteten.
Nun muss der Franzose liefern und scheint auf einem guten Weg zu sein. «Wenn Hugo fit ist, wenn er bereit ist für 90 Minuten, dann kann er uns richtig helfen. Er ist jetzt länger bei uns, aber auch er hat noch Luft nach oben», sagte Frankfurts Sportdirektor Timmo Hardung. «Da ist noch Raum für Entwicklung.»
Coach mit Extrazeit für Angreifer
Toppmöller versucht Ekitiké daher immer wieder zu locken, weitere Prozentpunkte aus ihm herauszuholen. In der Woche vor dem Pokal-Spiel nahm der Eintracht-Coach den Franzosen noch einmal zur Seite und schwor ihn auf die neue Saison ein. «Es geht auch darum, Spieler zu kitzeln und etwas zu provozieren. Das war schon eine Absicht von mir, weil ich wahnsinnig werde, wenn Spieler ein Riesentalent haben, diese PS aber nicht so auf die Straße bringen.»
In Braunschweig brachte Ekitiké die PS auf die Straße. «Ich bin bei 100 Prozent und fühle mich gut. Dafür hatten wir ja die Vorbereitung», sagte der Stürmer mit einem Schmunzeln. Wohl wissend, dass er sich in den vergangenen Wochen auch immer mal wieder eine Auszeit genommen hatte. Ekitiké sei ein «kleiner Schlawiner», sagte Toppmöller. Wenn er so auftritt wie in Braunschweig, werden sie das bei der Eintracht aber gerne in Kauf nehmen.