Nico Hülkenberg rechnet sich im anstehenden Vertragspoker um die begehrtesten Plätze im Formel-1-Fahrerfeld für das kommende Jahr keine echte Chance aus. «Die Hoffnung ist sehr gering auf ein Top-Cockpit», sagte der derzeit einzige deutsche Pilot in der Motorsport-Königsklasse im japanischen Suzuka.
«Im nächsten Leben hoffentlich, ich denke aber nicht, dass die Reise jetzt dahin gehen wird.» Der 36-jährige Rheinländer ist noch bis zum Jahresende an den US-Rennstall Haas gebunden - wie es danach weitergeht, steht nicht fest. Eine Verlängerung der Zusammenarbeit scheint möglich.
Nächste Saison stehen einige Wechsel bevor
Nach dem Sensationstransfer von Lewis Hamilton von Mercedes zu Ferrari ab 2025 könnte es eine Kettenreaktion geben. Weltmeister Max Verstappen gilt trotz gültigen Vertrags bei Red Bull als potenzieller Nachfolgekandidat bei den Silberpfeilen, die einen neuen Star suchen. Weitere Wechsel scheinen möglich, denn auch die Verträge von Altmeister Fernando Alonso bei Aston Martin und Sergio Pérez bei Red Bull laufen aus.
Hülkenberg interessiert sich dafür aber laut eigener Aussage nicht. «Es ist keine Ablenkung, ich habe das alles schon oft mitgemacht», sagte der Routinier in einer Medienrunde. «Wenn dich das ablenkt, ist es schlecht für dich und schlecht für das Geschäft. Man muss das Leben auf der Strecke und Gespräche über die Zukunft trennen können.»
Er wolle sich nach dem gelungenen Saisonstart mit zwei Top-Ten-Platzierungen in drei WM-Läufen lieber auf seine Arbeit im Cockpit des Mittelfeldteams konzentrieren. «Die Bälle rollen an verschiedenen Stellen und es stehen ein paar interessante Wochen bevor, aber ich selbst verspüre keinen Grund zur Eile», sagte Hülkenberg. Er müsse deswegen nicht sofort einen neuen Vertrag für 2025 haben, aber in den kommenden Monaten soll es so weit sein. «Wichtig ist, fokussiert zu bleiben», sagte Hülkenberg im Fahrerlager vor dem nächsten Rennen am Sonntag in Japan.