Die Zahl der angezeigten Fälle von Holzdiebstahl hat in den vergangenen Jahren in Sachsen-Anhalt tendenziell zugenommen. Im vergangenen Jahr seien knapp 160 Fälle angezeigt worden, teilte das Landeskriminalamt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 2019 waren es lediglich 117 Fälle. In diesem Jahr wurden bis einschließlich Oktober bereits 145 Anzeigen gemeldet.
Gemessen an den Fallzahlen waren zuletzt insbesondere der Harz, der Burgenlandkreis und der Landkreis Mansfeld-Südharz betroffen. Im vergangenen Jahr war der Burgenlandkreis mit 23 Diebstählen der Negativ-Spitzenreiter.
Mit den Fällen nimmt laut LKA auch der entstandene Vermögensschaden seit Jahren zu. Im vergangenen Jahr lag der finanzielle Schaden im Land bei rund 230.000 Euro. Hinzu kommen viele nicht gemeldete Fälle, bei denen geschnittenes Holz gestohlen wurde. Für das laufende Jahr lag der Schaden laut Polizei bei etwa 200.000 Euro.
Zu möglichen Erklärungen äußerte sich die Polizei in Sachsen-Anhalt nicht. Dafür müsse man beispielsweise die Entwicklung der Holzmarktpreise oder den Kaufkraftverlust der Bevölkerung in den Blick nehmen. Allerdings sind die Energiepreise im Schnitt in den vergangenen Jahren stark gestiegen, parallel heizen immer mehr Menschen ihre Häuser ganz oder teilweise mit Holzöfen. Brennholz wurde immer teurer, in manchen Bundesländern werden mehr Diebstähle von geschlagenem Holz aus Wäldern gemeldet. Das betrifft vor allem Flächenländer mit großen Wäldern, in denen es weniger auffällt, wenn jemand dort nachts einen Anhänger volllädt.