Salamander, Molche, Kröten und Frösche: Fast alle der in Sachsen-Anhalt vorkommenden Amphibien gelten als gefährdet. Von den 18 heimischen Arten hätten 15 einen sogenannten Gefährdungsstatus, teilte das Landesamt für Umweltschutz am Donnerstag in Halle mit. Davon gelten zehn Arten nach Amtsangaben als gefährdet oder stark gefährdet. Um bis zu 90 Prozent seien die Amphibienbestände schätzungsweise in den vergangenen sieben Jahren eingebrochen, vor allem die Bestände von Grasfrosch, Moorfrosch, Laubfrosch und Kreuzkröte, wie es hieß.
Grund seien die großen, intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen, die als Lebensräume für Amphibien nicht geeignet seien. Auch die Dürre der vergangenen Jahre habe zu massiven Bestandseinbrüchen geführt, hieß es. Außerdem sei die Zerschneidung von möglichen Lebensräumen durch Verkehrswege negativ für die Tiere, ebenso wie zu milde Winter und große Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen.
Amphibien benötigen große Feuchtgebiete und Gewässer zur Laichabgabe und für das Aufwachsen des Nachwuchses. Auch feuchtes Grünland, Brachen und strukturreiche Wälder seien wichtig - im besten Falle sind diese einzelnen Lebensräume zum Wohle der Amphibien miteinander vernetzt, so das ungehinderte Wanderungen möglich sind, wie es hieß. Das Landesamt beginnt eigenen Angaben zufolge in den kommenden Wochen mit der jährlichen Erfassung zu Verbreitung und Bestand der heimischen Amphibienpopulation. Dabei könnten auch Bürgerinnen und Bürger mit Beobachtungsmeldungen helfen.