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Sachsen kauft Bibliothek aus dem Kloster St. Marienthal an

Der St. Marienthaler Psalter gilt als das bedeutendste Werk aus der Bibliothek des gleichnamigen Klosters und stammt aus dem ersten Viertel des 13. Jahrhunderts. Nun haben die bibliophilen Bestände aus St. Marienthal einen neuen Besitzer.
Bibliothek Kloster St. Marienthal
Elisabeth Vaterodt Ocist, Äbtissin, steht in der Bibliothek im Kloster St. Marienthal. © Sebastian Kahnert/dpa

Sachsen hat die historisch wertvolle Bibliothek des Klosters St. Marienthal in Ostritz (Landkreis Görlitz) erworben. «Damit konnte der Freistaat dieses einzigartige sächsische Kulturerbe in seiner Gesamtheit erhalten, für Wissenschaft und Forschung sichern und dauerhaft für die Öffentlichkeit und kommende Generationen bewahren», teilte die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) am Mittwoch mit. Der Freistaat und das Kloster hätten sich auf einen Kaufpreis von 5,5 Millionen Euro verständigt. Der Ankauf sei mit finanzieller Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung möglich geworden.

«Die Klosterbibliothek von St. Marienthal hat für den Freistaat Sachsen eine sehr hohe kulturhistorische und wissenschaftliche Bedeutung. Sie ist ein Zeitzeugnis der christlichen Fundamente und eine herausragende Wegmarke der sächsischen Geschichte. Als der mögliche Verkauf der Bibliothek öffentlich wurde, waren wir uns einig, dass wir dieses kulturelle Erbe für unsere Heimat sichern müssen», sagte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU).

«Der Ankauf erlaubt der Öffentlichkeit einen neuen Blick in die frühe Geschichte Sachsens», betonte Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung, die seit 1983 öffentliche Sammlungen beim Erwerb wertvoller Kunstwerke unterstützt.

Das Kloster St. Marienthal liegt unmittelbar am Fluss Neiße und wurde 1234 gegründet. Es ist das älteste noch bestehende Kloster des weiblichen Zweiges des Zisterzienser-Ordens in Deutschland. Nach Angaben der SLUB ist die Bibliothek des Klosters für die Wissenschaft von außerordentlichem Wert. Es handele sich um eine geschlossene, seit dem Spätmittelalter gewachsene Sammlung klösterlicher Bildungskultur und herausragender historischer Quellen.

Die Landesbibliothek wird nach den Worten ihrer Generaldirektorin Katrin Stump bei der Pflege der Bestände mit Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig zusammenarbeiten. «Neben der bestmöglichen Unterstützung für die Forschung ist es uns ein besonderes Anliegen, der breiten Öffentlichkeit die historische Bedeutung der Klosterbibliothek zu vermitteln. Nach der aktuellen Präsentation von zwei Handschriften planen wir 2025 eine große Ausstellung mit vielen verschiedenen Objekten aus der Sammlung.»

Die historische Klosterbibliothek von St. Marienthal umfasst mehr als 2700 Titel aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, darunter mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln, Alte Drucke sowie historische Urkunden, die mit dem Ankauf in das Eigentum der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden übergegangen sind. Der St. Marienthaler Psalter - eine Handschrift aus dem 13. Jahrhundert - gilt als das prächtigste Stück der Bibliothek. Ein Teil der historischen Druckwerke soll als Leihgabe vor Ort im barocken Bibliothekssaal des Klosters verbleiben.

© dpa
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