Bei Großkontrollen im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Clankriminalität sind im Ruhrgebiet unter anderem scharfe Munition und Spielautomaten sichergestellt worden. Durchsucht wurden am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag laut Polizei Shisha-Bars, Cafés und Spielhallen. Insgesamt habe es sich den Angaben zufolge um zehn Objekte in Herten, Bottrop und Gladbeck gehandelt. Beteiligt an den Großkontrollen waren neben der Polizei auch Zoll, Steuerfahndung, Ordnungsämter und das Ausländeramt.
«Wir wollen das Sicherheitsgefühl der Menschen verbessern - und dazu gehört auch, dass wir regelmäßig gegen mögliche Aufenthalts- und Rückzugsorte von kriminellen Gruppen vorgehen. Die Bedeutung wurde jetzt auch nochmal durch die Verlängerung der SiKo Ruhr bestätigt», sagte Recklinghausens Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.
Die Sicherheitskooperation zur Bekämpfung der Clankriminalität (SiKo), eine nach Angaben des NRW-Innenministeriums bundesweit einzigartige Dienststelle, wurde vor wenigen Tagen bis mindestens 2030 verlängert. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) will mit dem Projekt den «Clankriminellen weiter das Wasser abgraben». Die Siko Ruhr war 2020 im Rahmen der sogenannten Ruhr-Konferenz an den Start gegangen. Die Initiative der Landesregierung mit zahlreichen Projekten soll der Metropole Ruhr Auftrieb geben.
Bei den Durchsuchungen am Freitag und Samstag wurde mehrere Strafanzeigen gestellt wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, des Verdachtes des illegalen Aufenthaltes und Verkehrsvergehen. Auch wurden mehrere Kilo unversteuerten Tabaks und unversteuerte Zigarettenstangen sichergestellt. Festnahmen gab es nicht.
Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.