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Anlage im Emsland liefert klimaneutrales Kerosin

Flugreisen sind aus ökologischer Sicht höchst problematisch. Eine neue Anlage soll die Klimabilanz ein wenig verbessern helfen.
CO2-neutrales Kerosin
Ein Lkw wird an der Anlage von Atmosfair beladen. © Lars Penning/dpa/Archivbild

Eine neuartige Anlage zur Herstellung von klimaneutralem Flugzeugtreibstoff im Emsland ist bereit für den Regelbetrieb. Es seien die ersten fünf Tonnen Kerosin produziert worden, sagte der Geschäftsführer der Atmosfair gGmbH, Dietrich Brockhagen, am Freitag. Die Anlage wurde im Herbst 2021 in Werlte in Betrieb genommen. Es habe noch rund zweieinhalb Jahre Entwicklungszeit gekostet, bis sie in der Lage war, in nennenswerten Größen Kerosin herzustellen, sagte Brockhagen.

Nach Angaben von Atmosfair und der Betreibergesellschaft Solarbelt handelt es sich bei der Anlage um die erste auf Flugkerosin ausgelegte Anlage mit Industriegröße, die erfolgreich produziert hat. Sie solle zeigen, wie die Produktion von synthetischen Kerosin mit der Nutzung von erneuerbaren Energien und Ressourcen möglich sei, hieß es. Damit könne ein relevanter Anteil des Flugverkehrs klimaverträglich gestaltet werden.

Die Produktionsanlage nutzt Strom aus erneuerbaren Quellen. Das Rohöl aus der Anlage erziele eine CO2-Ersparnis von 96 Prozent im Vergleich mit fossilem Rohöl, hieß es. Zu Flugtreibstoff wird es in einer Raffinerie weiterverarbeitet. Weil es noch zur Raffinerie transportiert und dort weiterverarbeitet werden muss, gilt es nicht als hundertprozentig klimaneutral.

Momentan setzten die Luftfahrtgesellschaften auf alternatives Kerosin, das aus fetthaltigen Pflanzen und Speiseresten hergestellt wird. Das sei aber nicht ausreichend und in umweltverträglicher Form verfügbar, um eine größere Menge fossilen Treibstoffs zu ersetzen, sagte Brockhagen.

Für die Produktion strombasierten Kerosins in großen Mengen sei die Nachfrage der Airlines notwendig, sagte Brockhagen. Ab dem Herbst wollen zwei Reiseveranstalter Exkursionen und Reisen mit einer Beimischung des in Werlte produzierten Kerosins anbieten.

Auch bei Nutzung strombasierten Kerosins sei der Flugverkehr im heutigen Ausmaß nicht klimafreundlich möglich, sagte Brockhagen. Der mit dieser Methode hergestellte Flugkraftstoff sei sehr energieintensiv. Es müsse fünfmal so viel Energie aus Wind- und Solarkraft aufgewendet werden, wie am Ende in dem Kerosin enthalten sei. Für die nächsten Jahrzehnte könne nur ein Bruchteil des heutigen Flugverkehrs abgedeckt werden. Deshalb bleibe weniger Fliegen die wichtigste Klimaschutzmaßnahme.

© dpa
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