Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Weniger Todesopfer bei Verkehrsunfällen im Norden

90 Menschen starben 2023 auf Schleswig-Holsteins Straßen. Das ist der zweitniedrigste Wert seit Einführung der Verkehrsstatistik. Einige Bereiche geben der Polizei aber Anlass zur Sorge.
Verkehrsunfall-Statistik Schleswig-Holstein
Ein Holzkreuz erinnert an einer Straße an das Opfer eines Verkehrsunfalls. © Boris Roessler/dpa/Symbolbild

Bei Unfällen auf Schleswig-Holsteins Straßen sind im vergangenen Jahr weniger Menschen ums Leben gekommen. «90 Verkehrstote in einem Jahr bedeuten den zweitniedrigsten Wert in der Verkehrsstatistik der Landespolizei Schleswig-Holstein», sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Donnerstag bei der Vorstellung des Verkehrssicherheitsberichts für 2023. Das waren zwölf weniger als 2022. Nur während der Corona-Pandemie fiel die Zahl der getöteten Menschen mit 77 niedriger aus.

Allerdings stieg die Zahl der Unfälle um 6,6 Prozent auf 88.676. Dabei wurden 15.258 Menschen verletzt - 677 mehr als 2022.

Sorgen bereitet der Polizei derzeit vor allem der Anstieg der Unfälle mit Elektrorollern von 92 Fällen 2020 auf zuletzt 543. Die Zahl der Verletzten erreichte mit 461 einen neuen Höchststand, das war ein Anstieg um fast ein Viertel im Vergleich zu 2022 (371). Hauptunfallursachen waren die falsche Straßenbenutzung und der Einfluss von Alkohol oder Drogen. Für Elektroroller gelten die gleichen Promillegrenzen wie beim Autofahren und nicht wie bei Fahrrädern. «Nach dem Konsum von Alkohol ist der E-Roller eben nicht die Alternative zum Autofahren», sagte die Ministerin.

Kritisch sieht die Polizei die Teil-Legalisierung von Cannabis ab April. Fahrten unter THC-Einfluss hätten schwerere Folgen bei Unfällen, wie Studien aus den USA und Kanada belegten, sagte Polizeidirektor Thomas Weißenberg. «Zumindest mit einer gewissen Sorge sehen wir dem entgegen.» Verstärkte Kontrollen bereits in der kommenden Woche seien aber nicht geplant. «Wir werden das sukzessive über das Jahr aber vermehrt machen.» 2023 gab es bereits 251 Unfälle unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln, 7 mehr als 2022.

Die Gewerkschaft der Polizei (GDP) forderte eine breite Aufklärung der Bevölkerung zu den Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit durch Cannabis sowie der rechtlichen Rahmenbedingungen. «In diesem Zusammenhang ist es ebenso erforderlich, genügend Personal für die Kontrolle etwaiger Fahrten unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln zur Verfügung zu stellen.» Zudem müsse die sachliche Ausstattung der Polizistinnen und Polizisten zur Erkennung von Drogenkonsum verbessert werden. «Es müssen praxistaugliche Testmedien angeschafft und flächendeckend vorgehalten werden.»

Zugenommen hat im Land die Zahl illegaler Autorennen. Die Polizei registrierte 201 verbotene Kraftfahrzeugrennen (2022: 195). «Wir haben aber keine Hotspots von Treffen der entsprechenden Szene, die sich zu diesen Autorennen versammelt», sagte Weißenberg.

Anstiege verzeichnete die Polizei bei Unfällen mit E-Bikes, sogenannten Pedelecs. 1486 Menschen verunglückten im vergangenen Jahr, das waren 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Zehn von ihnen starben. Das war ein neuer Höchststand, sagte der Leitende Polizeidirektor Ralph Garschke. Sieben Todesopfer waren älter als 80 Jahre. Die Zahl der Unfälle mit konventionellen Fahrrädern blieb mit 3706 nahezu konstant (2022: 3700). Vier Menschen starben an den Folgen eines Unfalls (2022: 7).

Einen Höchststand gab es 2023 bei Unfällen mit Güterfahrzeugen. Sie stiegen um 13,7 Prozent auf 2846 Fälle an. Dabei kamen 18 Menschen ums Leben, darunter nur ein Mensch in einem Lkw. Es wurden 199 Menschen schwer und 1406 leicht verletzt.

Gesunken ist hingegen die Zahl der Unfälle mit Kindern auf 1183 Fälle (2022: 1232). Dabei starb ein Kind (2022: 2). 78 erlitten schwere (minus 27,8 Prozent) und 1125 leichte Verletzungen (minus 4,5 Prozent). Die Gefahr, dass Kinder im Pkw verunglücken, werde noch viel zu oft unterschätzt, warnte Sütterlin-Waack. Sie appellierte: «Nehmen Sie Kinder nur in vorgeschriebenen Rückhalteeinrichtungen, und somit gesichert, in ihren Fahrzeugen mit! Dies gilt auch und gerade für die sogenannten Elterntaxis, bei denen durch den Wechsel von Fahrzeugen und Mitfahrenden nicht immer auf die passenden Rückhalteeinrichtungen geachtet wird.»

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
König Charles und Königin Camilla
People news
König Charles III. kehrt in die Öffentlichkeit zurück
Hanna Schygulla
People news
Hanna Schygulla wünscht sich mehr Mut bei Filmemachern
Harvey Weinstein
People news
Gerichtstermin für Harvey Weinstein kommende Woche
Cyberkriminalität
Internet news & surftipps
Firmenchef-Umfrage: Über 70 Prozent fürchten Cyberangriff
Eine Person hält ein Smartphone in der Hand
Das beste netz deutschlands
Smartphones: Warum Cloud-Speicher eine echte Option sind
Ladekabel
Internet news & surftipps
Bundesrat macht Weg für einheitliche Ladekabel frei
NFL-Draft
Sport news
Brandon Coleman in der dritten Runde des Drafts ausgewählt
Blick auf ein Mini-Panel an einem Haus
Wohnen
So kommen Mieter und Eigentümer zu einem Balkonkraftwerk