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Soziologin Eva Illouz erhält Aby Warburg Preis

Der Aby Warburg Preis der Stadt Hamburg geht diesmal an die Soziologin Eva Illouz. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit bezieht sie auch immer wieder Position für das Existenzrecht Israels.
Französisch-israelische Soziologin Eva Illouz
Die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz hält die Laudatio für den Preisträger des Leipziger Buchpreises. © Hendrik Schmidt/dpa

Die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz erhält den mit 25.000 Euro dotierten Aby Warburg Preis der Stadt Hamburg. Sie werde für ihre Soziologie der Emotionen ausgezeichnet, mit der sie in der Tradition des Namensgebers des Preises, Aby Warburg, stehe, für den die Rolle von Gefühlen in visuellen Kulturen ein zentrales Forschungsthema gewesen sei, teilte die Kulturbehörde am Donnerstag mit. Illouz beziehe neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit auch immer wieder deutlich Position für das Existenzrecht Israels und gegen Antisemitismus.

Die gebürtige Marokkanerin leitet den Angaben zufolge das Studienzentrum am Centre Europeen de Sociologie et de Science Politique in Paris und ist Professorin für Theorie der Gefühle und Modernität an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. «Eva Illouz ist eine der führenden Soziologinnen unserer Zeit und eine Intellektuelle von großer internationaler Sichtbarkeit», erklärte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Ihre analytische Kraft nutze Illouz auch in den Debatten seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sowie in ihrer klaren Haltung gegen jeglichen Antisemitismus. «Mit Eva Illouz würdigen wir eine scharfe Analytikerin, deren Arbeit nicht nur die Grenzen der wissenschaftlichen Disziplinen überwindet, sondern auch einen großen gesellschaftlichen Beitrag leistet.»

Der Hamburger Kunsthistoriker Aby Warburg (1866-1929) sei nicht nur ein Gelehrter der Renaissance, er sei eine lebendige Verkörperung dieser Ära, und seine beispiellose Privatbibliothek mit 60.000 Bänden sei eine Hommage an Wissen und Gelehrsamkeit um ihrer selbst willen, sagte Illouz laut einer Mitteilung. Doch Warburg habe auch den Ersten Weltkrieg erlebt. «Seine Reaktion auf die Verzweiflung und den Zusammenbruch der Kultur bestand darin, sein Haus in ein Propaganda-Observatorium umzuwandeln mit dem Plan, das Material in einem Museum der Lügen auszustellen.» Illouz sagte, dem ungeborenen Museum der Lügen widme sie ihre künftige Arbeit. Warburg gilt als einer der Gründer der modernen Kunst- und Kulturwissenschaften.

Der Aby Warburg Preis der Stadt Hamburg wird auf Vorschlag einer Jury seit 1980 alle vier Jahre an eine Persönlichkeit aus Wissenschaft oder Kultur verliehen. Übergeben werde der Preis am 14. Oktober im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses. Dann erhalte auch der derzeitige Senior Lecturer an der Universität Aberdeen, Hans Christian Hönes, den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.

© dpa
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