Die Giftschlange, die Anfang Mai in Oeversee bei Flensburg gesehen wurde, ist von Artenspürhunden als Afrikanische Baumschlange identifiziert worden. Nach Aussage der Hundeführerin sei der Nachweis eindeutig, teilte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt (LfU) am Dienstag mit. Die Hunde seien darauf trainiert, einen Zielgeruch anzuzeigen. «Dies erfolgt artspezifisch, so wurde eine Ringelnatter bei der Suche von den Hunden ignoriert.» Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Afrikanische Baumschlangen sind hellgrün und werden bis zu zwei Meter lang. Sie leben normalerweise in den Savannen im Süden Afrikas. Sie sind den Angaben zufolge grundsätzlich sehr scheu - es kann aber zu Bissen kommen, wenn die Schlange angefasst wird. Wie das Tier nach Oeversee kam, ist noch unklar.
Das Amt Oerversee teilte mit, alle vier Artenspürhunde hätten unabhängig voneinander am selben Kleingewässer auf Distanz den Geruch der Afrikanischen Baumschlange (Boomslang) angezeigt. Als Vorlage diente eine Probe der Häutung dieser Schlangenart. Das scheue Reptil selbst konnte in dem sehr unübersichtlichen Gelände bislang nicht entdeckt werden.
Für Menschen besteht nach Angaben des Amtes Oeversee keine unmittelbare Gefahr, da die nächsten Wohnhäuser in deutlicher Entfernung lägen und kein Weg am Gewässer entlang oder in der Nähe vorbeiführe. Es werde nun geprüft, wie die Schlange eingefangen werden könne.
Ob das Reptil einen Winter überstehen kann, ist fraglich. «Lange Frostperioden wird die Art mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben», teilte der LfU-Sprecher weiter mit. «Ein gegenüber dem natürlichen Lebensraum kühles und feuchtes Klima wie bei uns wird wahrscheinlich dazu führen, dass das Tier eine Atemwegserkrankung bis hin zur Lungenentzündung entwickelt, die unbehandelt ebenfalls tödlich verlaufen wird.»