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Mord an Hatun Sürücü vor 19 Jahren: Gedenken in Berlin

Der Fall ist bis heute vielen noch präsent: Vor 19 Jahren wurde Hatun Sürücü von ihrem Bruder getötet. Beim Gedenken ist auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner dabei.
Gedenken an Hatun Sürücü
Die Grabstelle von Hatun Sürücü auf dem islamischen Friedhof in Gatow. © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Gemeinsam mit anderen Vertretern aus der Politik will Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Mittwoch an die Ermordung von Hatun Sürücü erinnern. Die damals 23-Jährige sei von ihrem Bruder getötet worden, «weil sie sich dem Zwang und der Unterdrückung ihrer Familie nicht unterwarf, sondern ein eigenständiges Leben führen wollte», erklärte Wegner am Dienstag. Noch immer gebe es Familien, «die Mädchen und jungen Frauen den Zugang zu Bildung und Beruf erschweren».

Hatun Sürücü wurde am 7. Februar 2005 an einer Bushaltestelle in Tempelhof von ihrem Bruder erschossen. Gegen den Willen ihrer Familie hatte Sürücü ihr Kopftuch abgelegt und einen Beruf gelernt. Ihr westlicher Lebensstil verletzte vermeintlich die Ehre der Familie. Die Ermordung der Deutsch-Türkin löste Entsetzen aus. Nach mehr als neun Jahren Jugendhaft wurde der Täter in die Türkei abgeschoben. Ein Gericht in Istanbul sprach zwei Brüder vom Vorwurf der Mittäterschaft frei.

Wegner betonte: «Wir leben in Berlin in einer offenen und toleranten Gesellschaft, wir werden nicht tolerieren, dass Mädchen und Frauen in Angst vor Gewalt leben müssen.» Tötungsdelikte gegen Frauen, wie etwa der Mord an Hatun Sürücü, werden heute auch als Femizid bezeichnet. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden - also weil sie Frauen sind. Als häufigste Form gilt die Tötung durch Partner oder Ex-Partner. Von einem Femizid spricht man auch, wenn Frauen vermeintlich im Namen der Ehre getötet werden.

Gemeinsam mit den Bezirksbürgermeistern von Neukölln und Tempelhof, Martin Hikel (SPD) und Jörn Oltmann (Grüne), will Wegner Kränze am Gedenkstein in der Oberlandstraße niederlegen. Auch die Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) wird als Rednerin erwartet. Neben der Kranzniederlegung finden am Mittwoch in Berlin weitere Veranstaltungen in Erinnerung an Hatun Sürücü statt.

© dpa
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