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Jüdische Geflüchtete aus der Ukraine kommen langsam an

Deutsch lernen, Wohnung suchen, Arbeit finden: Für jüdische Geflüchtete aus der Ukraine ist der Alltag in Berlin oft schwierig und der Gedanke an die Heimat schmerzlich. Aber es gibt auch Lichtblicke.
Jüdisches Flüchtlingsheim
Ein ukrainischer Junge mit einer Kippa auf dem Kopf. © Monika Skolimowska/dpa

Zwei Jahre Krieg in der Heimat, zwei Jahre leben auf engstem Raum in der Fremde - für die 300 Menschen aus der Ukraine im einzigen jüdischen Flüchtlingsheim Berlins ist es kein leichter Schabbat, genau zwei Jahre nach Beginn der russischen Invasion in ihr Land. Aber irgendwie geht das Leben eben doch weiter, manchmal fängt sogar etwas Neues an.

«Ein Paar hat sich hier kennengelernt und wird bald heiraten», sagte Rabbiner Yehuda Teichtal am Freitagnachmittag bei einer kleinen Feier in dem Heim in Charlottenburg. Orly und David kannten sich schon aus der jüdischen Gemeinde in Kiew, aber die «Love Story» fing erst in Berlin an, wie die schüchternen beiden jungen Leute erzählten. Sie sei traurig, dass sie die Hochzeit in Deutschland feiere, während Familienmitglieder noch in der Ukraine seien, sagte Orly. Aber natürlich auch dankbar.

Teichtals Gemeinde Chabad hat nach seinen Worten seit Beginn der russischen Invasion ins Nachbarland am 24. Februar 2022 insgesamt 486 neue Mitglieder aus der Ukraine aufgenommen. Die Unterbringung in dem Heim in Charlottenburg finanziert das Land Berlin, aber die Betreuung mit fünf Vollzeitbeschäftigten übernehme die Gemeinde, sagte Teichtal. Die meisten der hier aufgenommenen Menschen hätten sich zum Bleiben entschlossen. Deutsch lernen sei fester Bestandteil des Tagesablaufs, dazu Gesprächskreise, Betreuung durch einen Rabbiner, das gemeinsame Feiern des Schabbat.

Die 13-jährige Nikol lebt mit ihrer Mutter, ihrem Bruder und ihrem Stiefvater in dem jüdischen Heim. Sie spricht inzwischen sehr gut deutsch und geht in die jüdische Schule der Gemeinde. «Für mich war es gut, nach Berlin zu kommen», sagte Nikol. Sie sei hier besser in der Schule als in der Ukraine. Ihre Mutter kämpft noch mit der Sprache, aber die ganze Familie plant hier ihre Zukunft. Wie fast alle hier haben sie vor allem einen Wunsch: eine eigene Wohnung. Das werde auch klappen, «mit Gottes Hilfe», sagte Rabbiner Teichtal, nur leider nicht «über Nacht».

© dpa
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