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Drei Monate altes Baby ertränkt: Vater gesteht Tötung

Ein drei Monate altes Baby ertrinkt in einer Badewanne. Der Vater des Jungen gerät unter Tatverdacht, er wird wegen Mordes angeklagt. Vor Gericht gesteht er die Tötung und spricht von einem nervlichen Zusammenbruch.
Gerichtssaal
Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch. © Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

Knapp sechs Monate nach dem Tod eines drei Monate alten Babys hat der Vater vor dem Berliner Landgericht gestanden, seinen Sohn ertränkt zu haben. Der 38-Jährige erklärte am Montag, es sei in einem «nervlichen Zusammenbruch» geschehen. Er bereue zutiefst und schäme sich. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Mann durch das zweite Kind in seiner Lebensgestaltung gestört sah. Er habe sich des Sohnes «entledigen» wollen, heißt es in der Anklage wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen.

Der deutsche Angeklagte soll seinen kleinen Sohn am 11. August vorigen Jahres in einer Wohnung im Stadtteil Neu-Hohenschönhausen bekleidet und mit dem Kopf unter Wasser in eine Kinderbadewanne gelegt haben. Die Wanne habe er zuvor mit heißem Wasser befüllt, so die Anklage. «Er wartete dann in einem anderen Raum ab, bis die Planschgeräusche aufhörten.»

Der Angeklagte brach in seiner mehrstündigen Aussage immer wieder in Tränen aus. Er habe sich bereits zu Beginn der Schwangerschaft seiner Partnerin «von allen Dingen überfordert gefühlt» und große Angst gehabt, «dass es zu viel für mich wird». Er habe die Frau überreden wollen, das Kind nicht zu bekommen. Sie habe jedoch erklärt: «Es wird passieren." Er habe sich damals «furchtbar in meinen Bedürfnissen verachtet gefühlt», habe dann aber im Alltag «funktioniert», so der Mann, der zuletzt in der Softwarebranche tätig gewesen sein soll.

Die Lebensgefährtin und die damals fünfjährige gemeinsame Tochter seien zum Tatzeitpunkt nicht in der gemeinsamen Wohnung gewesen, hatte die Staatsanwaltschaft bei Anklageerhebung mitgeteilt. Der Mann soll das tote Baby nach dem Verbrechen im Kofferraum seines Autos in ein Krankenhaus gebracht haben, wo er wenig später festgenommen worden sei. Er befindet sich seitdem in Haft. Die Mutter des getöteten Kindes ist nun Nebenklägerin im Prozess.

Der Angeklagte sagte weiter, mit dem zweiten Kind hätten er und seine Partnerin alles «so intensiv wie beim ersten Kind» machen wollen. Als der Junge geboren wurde, habe er sich gefreut und gedacht: «Alles wird gut.» Doch der Sohn sei ein «Schreikind» gewesen. «Das Schreien und die Herausforderungen des Alltags - ich konnte nicht mehr».

Am 11. August habe er das schreiende Kind genommen - «ich war wie benommen, es ging so schnell, ich ließ Wasser ein», schilderte der Vater. An der geöffneten Balkontür sei er schließlich zu sich gekommen. Als er nach dem Baby sehen wollte, sei es tot gewesen. Er habe gedacht: «Oh Gott, was habe ich getan!»

Der Verteidiger hatte vor der Aussage erklärt, sein Mandant möchte «eine geständige Einlassung im Sinne eines Totschlags machen». Für den Prozess sind bislang sechs weitere Tage bis zum 7. März vorgesehen. Die Verhandlung wird am 1. Februar fortgesetzt.

© dpa
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