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Zweijährigen Sohn getötet: Mutter wegen Mordes vor Gericht

Eine Mutter soll nach einer Krebsdiagnose den Entschluss gefasst haben, nicht nur ihr Leben zu beenden. Ihr Kind starb, die Frau überlebte. Von einer Tat aus massiver Eigensucht geht die Anklage aus.
Kriminalgericht Moabit
Landgericht Berlin und Staatsanwaltschaft Berlin. © Sonja Wurtscheid/dpa

Fünf Monate nach dem Tod eines zwei Jahre alten Jungen steht seine Mutter vor dem Berliner Landgericht. Die Anklage gegen die 25-Jährige lautet auf Mord. Nach einer Brustkrebsdiagnose habe sie «den von massiver Eigensucht geprägten Entschluss» gefasst, sich und das Kind zu töten, heißt es in der am Freitag zu Prozessbeginn verlesenen Anklage. Sie soll ihren Sohn sediert und in der Badewanne ertränkt haben. Zu den Vorwürfen äußerte sich die Angeklagte zunächst nicht. Der Verteidiger erklärte, seine Mandantin beziehe sich auf Angaben, die sie im Verfahren gegenüber einem psychiatrischen Gutachter gemacht habe.

Die Staatsanwaltschaft geht von einem heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen aus. Die deutsche Angeklagte habe sich zu der Tat entschlossen, weil sie «weder bestehende Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten mit ihren Wertevorstellungen vereinbaren konnte noch den Gedanken, dass ihr Sohn ohne sie aufwachsen könnte». So hatte es die gelernte Krankenpflegerin in einem vier Tage vor dem Geschehen verfassten Abschiedsbrief geschildert.

Sie soll in den frühen Morgenstunden des 2. Oktober vorigen Jahres in der Wohnung der Familie in Berlin-Gesundbrunnen ihrem zweijährigen Kind in Tötungsabsicht eine größere Menge von Schmerz- und Beruhigungsmitteln verabreicht haben. Daraufhin sei der Junge bewusstlos geworden, aber nicht gestorben. Nachdem sie selbst verschiedene Medikamente eingenommen und sich Insulin gespritzt habe, soll sie sich gemeinsam mit dem Kind in die befüllte Badewanne gelegt haben. Dabei habe sie den Kopf des Jungen unter Wasser gehalten.

Der Ehemann und Vater hatte den Zweijährigen und dessen Mutter gefunden. Für den Jungen kam jede Hilfe zu spät. «Der Junge lag leblos auf ihrer Brust», schilderte der Mann als erster Zeuge im Prozess. Er habe mit einer solchen Tat nicht gerechnet - «das Thema Tod ist vorher nicht gefallen». In dem Abschiedsbrief hatte die Frau unter anderem erklärt, sie sei «am allerwenigsten bereit, keine gute Mutter zu sein». Die 25-Jährige, die während der Verhandlung immer wieder weinte, befindet sich seit der Tat in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 5. März fortgesetzt.

© dpa
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