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Baumfrage zum Fest: Kleiner, weniger perfekt und günstiger?

Hochgewachsene Nordmanntanne oder eher die Zuckerhutfichte in Miniaturausgabe? Zum Fest gibt es den Weihnachtsbaum in vielen Varianten - an Verkaufsständen oder zum Selberschlagen. Der Kunde dürfte zum Fest aufs Geld schauen.
Weihnachtsbäume
Weihnachtsbäume wachsen auf dem Gelände vom Werderaner Tannenhof. © Jens Kalaene/dpa

Hat der Baum ein dichtes Nadelkleid, eine schöne Spitze und einen geraden Wuchs? Vor dem Fest ist die Auswahl an Weihnachtstannen und -fichten auf den Plantagen und an Verkaufsständen in Berlin und Brandenburg groß. Manche Baumschule hat in diesem Jahr einen Trend zum kleineren Baum im Topf ausgemacht - vor allem bei Single-Haushalten soll die Mini-Variante gefragt sein.

Wie ist angesichts der Inflation die Kauflaune der Verbraucher? «Wir haben im letzten Jahr gemerkt, dass der Kunde zum günstigeren Baum gegriffen hat», sagt Weihnachtsbaum-Produzent Christian Mai aus Werder an der Havel. Dafür wird ein kleiner Abstrich in der Qualität hingenommen. Der Baum ist dann wohl nicht ganz so gut gewachsen.

In dieser Saison ist schon klar, dass der Weihnachtsbaum ein bisschen mehr kostet. Die Branche rechnet vor, dass auch ihre Kosten gestiegen sind. Nach Schätzungen des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum-Erzeuger kann ein Baum pro Meter 21 bis 29 Euro kosten. Im vergangenen Jahr war es ein Euro weniger.

Verzichten mit Blick auf den Geldbeutel mehr Menschen auf einen Weihnachtsbaum? Gerade in Krisenzeiten legten die Familien Wert auf Familie und Besinnlichkeit, meint Erzeuger Mai. Er will in seinem Betrieb auch keine Preissteigerungen an die Kunden weitergeben. «Weihnachten als Fest soll für die Familie erschwinglich bleiben. Denn wir leben von der Tradition.»

Auch Baum im Topf und Variante für Singles gefragt

Bei der Baumfrage legen die Menschen aus Sicht des Gartenbauverbandes immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Sie griffen gerne auch zum Baum mit Wurzelballen, also im Topf. Nach Weihnachten muss er nicht weggeworfen werden, sondern soll weiterleben und etwa ausgepflanzt werden.

Die Späthschen Baumschulen in Berlin, die auf eine 300-jährige Geschichte zurückblicken können, reagieren auch auf die vielen Single-Haushalte gerade in Großstädten. Geschäftsführer Holger Zahn erklärt laut Mitteilung: «Gerade Singles wünschen sich zunehmend kleinere Bäume.» Er empfehle zum Beispiel eine Zuckerhutfichte mit einer Höhe bis 60 Zentimetern. Beim Werderaner Tannenhof bleibt der Anteil von Bäumen im Topf dagegen sehr gering, wie Geschäftsführer Mai berichtet. «Für jeden Baum, der gesägt ist, pflanzen wir einen nach», betont er.

Im November geht die Saison rund um das Tannengrün richtig los. Auf Produktionsflächen der Späthschen Baumschulen in Königs Wusterhausen wird am 4. November etwa Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner erwartet.

Der Statistik zufolge gab es in Brandenburg zuletzt um die 60 Betriebe mit Weihnachtsbäumen auf einer Fläche von knapp 600 Hektar. Tannen, Fichten und Kiefern werden gerne auch zum Selberschlagen angeboten. Nach dem Sägen soll Glühwein am Lagerfeuer für weihnachtliche Atmosphäre sorgen.

Suche nach Alternativen

Das Geschäft mit Weihnachtsbäumen wird zunehmend schwieriger, wie Unternehmer Mai schildert, der Verkaufsstellen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt hat. «Nur der Baum reicht nicht mehr aus.» Sein Betrieb bietet unter anderem Alpaka-Wanderungen, Minigolf oder Ostereier-Suchen zwischen Tannen an. «Wir sind auf der Suche nach Alternativen. Das, was ich am Weihnachtsbaum weniger verdiene, muss ich an anderer Stelle erwirtschaften.» Bevor die Weihnachtsbaum-Saison richtig losgeht, geht es auf Mais Hof erst einmal um Halloween und Kürbisschnitzen.

© dpa ⁄ Monika Wendel, dpa
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