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Neues Bahn-Stellwerk am Ostbahnhof kommt ein Jahr später

Ein neues elektronisches Stellwerk soll für mehr Zuverlässigkeit bei der Münchner S-Bahn sorgen. Doch es kommt später als geplant. Das verärgert nicht nur Pendler, sondern auch Politiker.
Münchner Ostbahnhof
Ein Fahrdienstleiter sitzt an seinem Arbeitsplatz im Stellwerk München-Ost am Ostbahnhof. © Matthias Balk/dpa/Symbolbild

Das neue elektronische Stellwerk am Münchner Ostbahnhof soll ein weiteres Jahr später als geplant in Betrieb gehen - was Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zu harschen Worten in Richtung Deutscher Bahn (DB) veranlasst hat. «Mich ärgert nicht nur die Verzögerung, sondern auch die Salamitaktik der DB», teilte er nach Bekanntwerden des neuen Zeitplans am Mittwoch in München mit. «Jedes Jahr wird um ein weiteres Jahr verschoben.»

«Nicht zu fassen» fand die Nachricht auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Erneut würden Hunderttausende Pendler vertröstet. «Und immer heißt es nur, tut uns leid, verzögert sich.» Reiters Fazit: «Es kann so mit der Unzuverlässigkeit des Münchner S-Bahn-Systems einfach nicht mehr weitergehen! Die Bahn muss hier ab sofort von der zuständigen Regierung und dem Ministerium endlich enger geführt werden!»

Das neue Stellwerk soll für mehr Zuverlässigkeit im chronisch anfälligen S-Bahn-Netz der Landeshauptstadt sorgen. Doch statt im August 2024 wird es nun erst im Sommer 2025 seinen Dienst aufnehmen, wie die Bahn mitteile. Ursprünglich war der Start schon für Mitte des vergangenen Jahres geplant gewesen.

«Grund dafür ist ein bauliches Umsetzungsproblem für die hochkomplexe Stellwerksanlage», begründete die Bahn die erneute Verspätung. Dabei gehe es unter anderem um die Schnittstellen zu benachbarten Stellwerken. Bei der Softwareplanung und der baulichen Umsetzung seien dadurch aufwendige Anpassungen nötig geworden. «Das Problem hat sich erst in einer späten Projektphase herausgestellt», hieß es von der Bahn.

Zwar sei es inzwischen gelöst, doch ergäben sich daraus größere Umplanungen und weitere Prüfschleifen. Hinzu komme eine präventive Baustellenpause für die Zeit der Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer. Das 220 Millionen Euro teure elektronische Stellwerk soll das bisherige Relais-Stellwerk aus dem Jahr 1971 ersetzen und damit den immer wieder großräumig gestörten S-Bahn-Verkehr in der Region deutlich zuverlässiger machen.

«Ich erwarte, dass die DB endlich alles daransetzt, die Inbetriebnahme schnellstmöglich durchzuführen und bis dahin geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung des anfälligen Betriebs des vorhandenen Stellwerks ergreift», betonte Bernreiter. Letzteres hat die Bahn bereits versprochen: Um die Folgen der Verzögerung abzumildern, seien zusätzliche Instandhaltungsmaßnahmen zur Stabilisierung der älteren Stellwerke inklusive des bisherigen Stellwerks am Ostbahnhof geplant.

Zudem sei der Start der ebenfalls im Bau befindlichen zweiten S-Bahn-Stammstrecke von der Verzögerung unberührt, versicherte die DB. Auch dieses Großprojekt hat bereits mehrfach mit Kostensteigerungen und Zeitverzug für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. So war zuletzt 2022 bekannt geworden, dass die zentrale zweite Strecke durch die Münchner Innenstadt nicht wie ursprünglich kalkuliert 3,85 Milliarden Euro kosten wird, sondern mindestens 7,0 Milliarden Euro - zuzüglich sämtlicher Preissteigerungen nach dem Jahr 2021. Und die Inbetriebnahme wird sich - nach damaligen Angaben - von 2028 wohl auf das Jahr 2037 verzögern.

© dpa
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