Um etwas gegen den Rückgang von Schmetterlingen zu tun, legt der Naturschutzbund (Nabu) Berlin spezielle Gärten für Raupen an. In Zusammenarbeit mit mehreren Schulen, Sportvereinen und anderen Organisationen werden insgesamt acht sogenannte Raupengärten gepflanzt. Der erste Garten soll heute nach Angaben einer Nabu-Sprecherin auf einer Fläche von rund 100 Quadratmetern an der Athene-Grundschule in Steglitz-Zehlendorf entstehen.
Raupen sind Schmetterlingslarven, brauchen aber ganz andere Nahrung als erwachsene Schmetterlinge. «Während sich Tag- und Nachtfalter von nektarreichen Blüten oder Fallobst ernähren, lieben Raupen Grünzeug wie Blätter, Gras oder auch Holz», erklärte Lars Sund, Artenschutzreferent des Nabu Berlin.
Raupengärten bieten Nahrung für Larven und erwachsene Tiere
In den Gärten sollen daher vor allem Pflanzen wachsen, die verschiedenen Schmetterlingsraupen als Nahrung dienen. Außerdem werden Blütenpflanzen gepflanzt, die erwachsene Falter anlocken.
Viele Raupen sind laut Nabu sehr wählerisch und ernähren sich nur von ganz bestimmten Pflanzen. Die Raupen des Zitronenfalters fräßen etwa ausschließlich die Straucharten Faulbaum und Kreuzdorn. Leider würden viele Futterpflanzen, wie Brennnessel oder Sauerampfer, als Unkraut gesehen und aus Gärten entfernt. «Finden sie ihre Futterpflanze nicht, verschwinden erst die Raupen und dann die Falter aus der Stadt», erklärte Sund.
Nach Angaben des Nabu sind von den 900 Schmetterlingsarten, die es in Berlin einmal gab, bereits 150 ausgestorben.