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Offene Fragen nach dem Brand in Kopenhagen

Flammen in der historischen Börse in Kopenhagen haben wichtige Teile des ikonischen Gebäudes zerstört. Das Feuer ist eigentlich unter Kontrolle, doch die Feuerwehr ist nach wie vor im Einsatz.
Schwer beschädigt
Löscharbeiten

Kurz nach dem zerstörerischen Brand in der historischen Börse in Kopenhagen gibt es unermüdlichen Rettungswillen und noch einige offene Fragen.

Am Mittwochmorgen bestätigte die Feuerwehr, in der verbrannten Hälfte des Gebäudes seien noch immer Löscharbeiten im Gange, die sich mindestens noch einen vollen Tag hinziehen würden. Seit Dienstagnachmittag ist das Feuer nach Angaben der Feuerwehr unter Kontrolle. Ein Überspringen auf die andere Hälfte des Bauwerks konnte demnach verhindert werden. Im Inneren seien aber wichtige Strukturen zerstört. Auch Teile des Dachs stürzten ein.

Eine der größten Herausforderungen: das Gebäude nicht komplett einstürzen zu lassen. Dazu stellten die Einsatzkräfte zahlreiche Container an der Außenseite der Mauern auf, um das Bauwerk so gut es geht zu stützen. Offen bleibt noch immer die Frage, warum es zu dem Feuer kam. Wegen Restaurierungsarbeiten ist das Bauwerk eingerüstet. Ob die Arbeiten etwas mit dem Feuer zu tun hatten, ist bisher aber ungeklärt.

Ebenfalls ungeklärt ist noch, wie hoch der Schaden wirklich ist. Der Chef der dänischen Handelskammer, Brian Mikkelsen, bekräftigte, dass das Gebäude auf jeden Fall wieder aufgebaut werden solle.

Viele Kunstwerke aus brennendem Gebäude gerettet

Die alte Börse, in der sich heute die dänische Handelskammer befindet, die auch Eigentümerin des Bauwerks ist, beherbergt unter anderem eine große Kunstsammlung. Als Börse im eigentlichen Sinne wird das Gebäude schon lange nicht mehr genutzt.

Zahlreiche Kunstwerke wurden unter anderem von Feuerwehrkräften und Mitarbeitern der Handelskammer aus dem brennenden Gebäude gerettet. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag war dabei von «mehreren hundert» Artefakten die Rede. Darunter auch das berühmte Gemälde «Von der Kopenhagener Börse» des Malers P.S. Krøyer.

Am Mittwoch hieß es, dass es lange dauern könnte, ehe das Ausmaß des Schadens beziffert werden könne. Unter anderem werden noch immer schwere Skulpturen und Statuen geborgen. Mehrere Werke seien zudem unter dem Dach des nicht ausgebrannten Teils der Börse identifiziert worden, sagte eine Sprecherin des Nationalmuseums zur dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. «Wenn wir keine Artefaktlisten haben, dann muss man reingehen und alles anhand von Fotos und anderen Dingen rekonstruieren.» Das dauere natürlich.

Mehr Notfallschutz für Kulturgut in Deutschland gefordert

In Deutschland wurden mit Blick auf den Brand in Kopenhagen Forderungen nach besserer Unterstützung zum Schutz von Kulturgut laut. «Wir versuchen seit vielen Jahren das Thema auf Bundesebene voranzubringen», sagte Almut Siegel vom Portal der Notfallverbünde Kulturgutschutz der Deutschen Presse-Agentur. Als Reaktion auf solche Katastrophen sind bundesweit Notfallverbünde für Kulturgutschutz gegründet worden.

Bislang gibt es Siegel zufolge etwa 70 dieser Zusammenschlüsse. Immer neue kämen dazu. In diesen Verbünden haben sich meist Museen, Archive oder Bibliotheken einer Region zusammengeschlossen. Sie führen Schulungen und Übungen durch. Zu den Ereignissen in Kopenhagen sagte Siegel: «Das verursacht allen, die für Kulturgut verantwortlich sind, einen großen Schreck und es ist ein schlimmer Moment zu sehen, dass trotz aller Bemühen so etwas passieren kann.»

Spitze des abgestürzten Turms überreicht

Die ikonische Spitze der brennenden historischen Börse in Kopenhagen ist bereits zurück an die dänische Handelskammer gegangen. Mikkelsen, der Chef der Handelskammer, bekam sie von einer Einsatzkraft am Mittwochmorgen übergeben. Er selbst nannte es auf X (früher Twitter) «ein kleines Licht in der Dunkelheit». Das Stück von der sogenannten Drachenspitze hatte den Brand und den tiefen Sturz überstanden.

Die historische Börse liegt auf der östlichen Spitze der Insel Slotsholmen. Das Gebäude wurde 1625 mit einem Kirchturm fertiggestellt. Es wurde auf Anordnung des damaligen Königs im Stil der niederländischen Renaissance erbaut, um Kopenhagen zu einem Finanz- und Handelszentrum zu machen.

© dpa ⁄ Melissa Erichsen, dpa
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