In Mexiko sollen Polizisten Kartellverbrechern bei der Ermordung von mindestens 16 Menschen geholfen haben. Neben elf mutmaßlichen Bandenkriminellen wurden zehn Polizeibeamte der Gemeinde Nicolás Romero festgenommen, wie die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates México(Ortszeit) mitteilte. Ihnen wird vorgeworfen, in der nordwestlich der Bundeshauptstadt Mexiko-Stadt gelegenen Gemeinde am Mord von insgesamt 16 Menschen beteiligt gewesen zu sein.
Mit diesem vereinten Schlag verschiedener Ermittlungsbehörden sei die Zelle einer aus dem Bundesstaat Jalisco stammenden kriminellen Vereinigung aufgelöst worden, hieß es.
Konkret geht es um die Ermordungen von zehn Menschen, deren Leichen in zwei Brunnen gefunden worden waren, sowie um sechs weitere Tötungsdelikte in der Gegend. Unter großem Aufwand hatten die Behörden demnach bereits im April aus den bis zu 40 Meter tiefen Bohrlöchern menschliche Überreste geborgen, die teilweise vermisst gemeldeten Personen zugeordnet werden konnten.
Polizisten deckten kriminelles Netzwerk
Bei der Untersuchung der ausschließlich männlichen Opfer wurden Folterspuren und schwere Verletzungen an Brust und Kopf festgestellt. Auf Mobilgeräten entdeckte Aufnahmen legten zudem nahe, dass einige Opfer lebendig in die Brunnen geworfen wurden.
Weitere Ermittlungen führten zu dem kriminellen Netzwerk, in das nach Erkenntnissen der Generalstaatsanwaltschaft auch aktive Mitglieder der Stadtpolizei von Nicolás Romero verwickelt waren. Sie hatten demzufolge die Aufgabe innerhalb dieser kriminellen Vereinigung, den Rest der Gruppe vor Strafverfolgung zu schützen und in etwaige Ermittlungen einzugreifen.
Drogenkartelle und Verbrechersyndikate kontrollieren ganze Regionen Mexikos. Aus dem Bundesstaat Jalisco etwa kommt mit dem Cártel Jalisco Nueva Generación eine der mächtigsten kriminellen Gruppen.