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Google-Bilder helfen spanischer Polizei bei Mordfall

Auf Google Street View sind manchmal kuriose Bilder und lustige Szenen zu sehen. In Spanien könnte der Online-Dienst aber nun zur Aufklärung eines Verbrechens in einem entlegenen Dorf beitragen.
Spanische Polizei
Die Ermittlungen der spanischen Nationalpolizei dauern an. (Archivbild) © Clara Margais/dpa

Bilder auf Google Maps könnten in Spanien zur Aufklärung eines mutmaßlichen Mordfalles beitragen. Im Zusammenhang mit der Tötung eines Mannes habe man in der Provinz Soria im Norden des Landes zwei Personen festgenommen, teilte die Nationalpolizei mit. Die Ermittler hätten «in einer Anwendung zur Standortsuche» belastende Bilder entdeckt, hieß es. Bei dieser Anwendung handele es sich um Google Street View, eine Erweiterung des Kartendienstes Google Maps, berichteten unter anderem der staatliche TV-Sender RTVE und die Zeitung «La Vanguardia» unter Berufung auf die Polizei.

Mutmaßliche Leiche von Google-Aufnahmewagen fotografiert

Die Bilder sollen demnach zeigen, wie eine mutmaßliche, offenbar mit einem Laken verhüllte Leiche von einem Mann in den Kofferraum eines Autos gelegt wird. Die Szene wurde von einem Google-Aufnahmewagen von hinten fotografiert. Dazu heißt es in der Polizeimitteilung: «Die Ermittler verfügten auch über Bilder, die sie während der Untersuchung in einer App zur Standortbestimmung entdeckt hatten und auf denen ein Fahrzeug zu sehen war, das möglicherweise im Verlauf des Verbrechens verwendet wurde.»

Diese Bilder seien allerdings «nicht ausschlaggebend gewesen», betonte die Policía Nacional. Bei Haus- und Fahrzeugdurchsuchungen seien bereits «relevante» Spuren gesichert worden. Bei den beiden Festgenommenen handele es sich um ein seit längerem geschiedenes Ehepaar, hieß es. Das mutmaßliche Opfer, ein Kubaner, sei der neue Partner der Frau gewesen.

Kubaner vor über einem Jahr spurlos verschwunden

Das Verbrechen ereignete sich den bisherigen Erkenntnissen der Behörden zufolge im Dorf Tajueco knapp 200 Kilometer nordöstlich von Madrid. Vor mehr als einem Jahr, im November 2023, war dort das mutmaßliche 33 Jahre alte Opfer von einem Verwandten als vermisst gemeldet worden. Nach rund einjähriger Suche wurden am Mittwoch voriger Woche auf einem Friedhof unweit der Ortschaft mit nur rund 50 Einwohnern Teile einer Leiche entdeckt.

Der Kopf des Opfers wird noch gesucht

Die Leichenteile könnten zwar bislang nicht völlig zweifelsfrei dem Vermissten zugeordnet werden, sagte der Leiter der Ermittlungskommission vor Journalisten. Man gehe aber davon aus, dass es sich um Überreste des vermissten Kubaners handele. Dessen Leiche sei von den Tätern wohl zerstückelt worden. Die Ermittlungen dauern an. Die Suche nach den fehlenden Körperteilen, darunter der Kopf, werde fortgesetzt, hieß es.

© dpa
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