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Scholz warnt vor Gutgläubigkeit in sozialen Medien

Soziale Medien bringen Mehrwert, bergen aber auch Gefahren, sagt Olaf Scholz. In einem Interview spricht er über «Quatsch», Vorurteile und die Rolle klassischer Medien.
Bundeskanzler Scholz
Kanzler Scholz sieht eine wichtigere Rolle für klassische Medien. (Archivbild) © Bernd von Jutrczenka/dpa

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Nutzern von sozialen Medien einen kritischen Blick auf die dort verbreiteten Informationen empfohlen. «Die sozialen Medien haben einen Mehrwert, davon bin ich überzeugt. Aber sie bringen auch neue Herausforderungen mit sich. Die größte Gefahr liegt aus meiner Sicht in der Rückkehr des Vorurteils», sagte Scholz dem Nachrichtenportal t-online. «Nutzer werden ständig mit Informationen versorgt, die nur die eigenen Positionen und Vorurteile verstärken», fügte Scholz hinzu. 

«Wir brauchen ein neues Verständnis dafür, was Quatsch ist. Wir müssen neu lernen, nicht alles zu glauben, was irgendwo geschrieben steht», mahnte Scholz. «Früher war es so, wenn einer im Betrieb, in der Kneipe oder im Sportverein Mist erzählt hat, haben die Kolleginnen und Freunde gesagt: "Ey, das ist doch Quatsch." Heute geht er ins Netz, findet eine Handvoll Gleichgesinnte und glaubt, er sei im Recht. Aber es bleibt Quatsch!», machte Scholz deutlich. Der Staat könne einiges gegen Falschinformationen unternehmen, «aber am Ende kommt es auf jeden und jede selbst an», appellierte Scholz an die Nutzer. 

Die Rolle klassischer Medien wird aus Sicht von Scholz wichtiger. «Sie sind die Fachleute dafür, zu recherchieren, ob eine Information richtig oder falsch ist», unterstrich der Kanzler. Er fügte hinzu. «Die Medien müssen heute in dieser Hinsicht viel besser sein als jemals zuvor, um sich im Wettbewerb mit unbezahltem Content zu behaupten.»

© dpa
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