Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Kritik an Lauterbachs «Gesundes-Herz-Gesetz»

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Todesursache Nummer eins Deutschland. Gesundheitsminister Lauterbach will gegensteuern. Die Pläne kommen nicht überall gut an.
Auch Kinder sollen auf Herz-Kreislauf-Risiken untersucht werden.
«Keine Pfefferminzbonbons»: Der Gesundheitsminister plant mehr Vorsorge gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch bei Kindern. © Christian Charisius/dpa

Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen, Josef Hecken, kritisiert die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. «Mehr Medikamente und Check-ups schon für Kinder sind Aktionismus, aber keine Strategie, die Zivilisationserkrankung in den Griff zu bekommen», sagte Hecken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). 

Lauterbachs Entwurf für ein «Gesundes-Herz-Gesetz» sieht vor, dass sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene künftig regelmäßig Herzuntersuchungen unterziehen sollen, um etwa Fettstoffwechsel-Störungen zu erkennen und vorzubeugen. Die Untersuchungen bereits im Kindes- und Jugendalter sollen frühzeitig Hinweise darauf geben, ob erbliche Gründe für Fettstoffwechsel-Störungen vorliegen. Auch Medikamente zur Rauchentwöhnung und zum Senken des Cholesterinspiegels sollen öfter verschrieben werden können.

Cholesterinsenker «keine Pfefferminzbonbons»

Aus Sicht von Hecken zielen die Pläne in die falsche Richtung: «Statt sich dafür einzusetzen, dass sich Kinder gesund und ausgewogen ernähren und es Aufklärungskampagnen zu einer gesunden Lebensweise gibt, sollen Arzneimittel verordnet werden», beklagt er. Die von Lauterbach präferierten Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels seien keine «Pfefferminzbonbons aus dem Supermarkt», sondern Medikamente mit vielen Wechsel- und Nebenwirkungen. Sie verursachten beispielsweise Muskelschmerzen, Leberschäden oder Diabetes.

Hecken sagte, bei einem solchen Vorgehen beginne die lebenslange Medikation künftig schon im Teenageralter. «Die Herangehensweise, schon bei Kindern dauerhaft auf die Gabe von Arzneimitteln zu setzen, muss doch die absolute Ausnahme bleiben, wenn aus medizinischen Gründen nichts anderes geht.»

Rund 350.000 Todesfälle pro Jahr 

Finanziert werden sollen die Leistungen laut Gesetzentwurf von den Krankenkassen. Der Gemeinsame Bundesausschuss ist das oberste Entscheidungsgremium für Leistungen der Krankenkassen im Gesundheitswesen. 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die führende Todesursache in Deutschland und verursachen nach Angaben des Robert Koch-Instituts etwa 40 Prozent aller Sterbefälle, rund 350.000 pro Jahr. Das Gesundheitsministerium begründet die Notwendigkeit des Gesetzes unter anderem mit der im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern geringeren Lebenserwartung und zugleich einem Defizit bei Prävention und Früherkennung.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
76. Filmfestival in Cannes -
Tv & kino
Regisseur Todd Haynes wird Jury-Präsident der Berlinale
«Der Älteste aller Alten»: Rolf Schimpf wird 100
People news
«Der Alte» wird 100 - TV-Star Rolf Schimpf hat Geburtstag
Better Man – Die Robbie Williams Story: In diesem Film wird der Popstar zum Affen – das ist bekannt
Musik news
Better Man – Die Robbie Williams Story: In diesem Film wird der Popstar zum Affen – das ist bekannt
Meta
Internet news & surftipps
EU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Meta
Rechenzentrum
Internet news & surftipps
Schwarz Gruppe kooperiert umfassend mit Google
Magenta TV-Mikrofone
Internet news & surftipps
TV-Geschäft: Telekom vermutet hohe Zahl von «Schwarzsehern»
Christian Ilzer (M)
1. bundesliga
Laut Sky: Ilzer wird neuer Trainer in Hoffenheim
Ein Bewohner eines Pflegeheims geht mit einem Rollator
Job & geld
Pflege im Ausland: Erbschein bleibt Sache deutscher Gerichte