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Blick auf die Zahlen: Sechs Erkenntnisse aus den Wahlen

Wo Licht ist, ist auch Schatten: Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen gibt es für einige Parteien neue Rekordwerte - im Positiven wie im Negativen.
Wahlurne
Rekorde bei den Landtagswahlen - im Positiven wie im Negativen. (Archivbild) © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen bringen für einige Parteien neue Bestwerte hervor. Für andere geht es hingegen weiter bergab.

Rekord-Wahlbeteiligung in Sachsen

Im Vergleich mit den vorherigen Landtagswahlen seit der Wiedervereinigung sind in beiden Bundesländern Spitzenwerte bei der Wahlbeteiligung zu verzeichnen. In Sachsen liegt der Wähleranteil von 74,4 Prozent der Wahlberechtigten über dem bisherigen Rekord von 1990 (72,8 Prozent). In Thüringen sind die 73,6 Prozent der zweitbeste Wert hinter der Landtagswahl von 1994 (74,8 Prozent).

AfD erstmals stärkste Kraft in einem Bundesland

Mit 32,8 Prozent wird die vom Verfassungsschutz in Thüringen als rechtsextremistisch eingestufte AfD erstmals in ihrer Geschichte stärkste Kraft in einem Bundesland. Der Wert ist ihr bisher höchster Stimmenanteil bei einer Wahl in Deutschland. Gleich dahinter reihen sich die 30,6 Prozent in Sachsen ein, auch wenn es für die Partei dort nur für Platz zwei hinter der CDU reicht. Der bisherige AfD-Rekord lag bei 27,5 Prozent (Landtagswahl Sachsen 2019).

Schlechtestes SPD-Ergebnis bei einer Landtagswahl

Nochmals bergab für die Sozialdemokraten: Mit lediglich 6,1 Prozent in Thüringen und 7,3 Prozent in Sachsen erreicht die SPD ihre schlechtesten Ergebnisse bei Landtagswahlen. Bisher lag der Negativrekord bei 7,7 Prozent (Landtagswahl Sachsen 2019).

Linke erleidet ihren stärksten Verlust

Die Ergebnisse der Linken haben in der Vergangenheit durchaus stark geschwankt. Bei der Saarland-Wahl 2009 zum Beispiel konnte sich die Partei um 19,0 Prozentpunkte steigern. Solche Erfolge liegen aber schon einige Jahre zurück. Zuletzt ging es nur in eine Richtung: abwärts. In Thüringen muss die Partei von Ministerpräsident Bodo Ramelow nun Rekordverluste von 18,0 Prozentpunkten hinnehmen.

FDP: Weitere Niederlagen der Regierungspartei

Seit ihrer Regierungsbeteiligung auf Bundesebene fährt die FDP in Landtagswahlen jetzt Wahlschlappen Nummer acht und neun in Folge ein. In den beiden ostdeutschen Freistaaten schafft sie nicht den Einzug ins Parlament, es geht erneut nach unten. Die 0,9 Prozent in Sachsen sind das bisher schlechteste Ergebnis der Freidemokraten bei einer Landtagswahl, die 1,1 Prozent in Thüringen das viertschlechteste.

Zweiter Landtag ohne Grüne

Die Grünen sind künftig lediglich in 14 von 16 Landtagen vertreten. Mit nur 3,2 Prozent wird die bisherige Regierungspartei in Thüringen nicht mehr im Erfurter Parlament vertreten sein. Zuletzt schrammte die Partei im März 2022 mit gerade einmal 23 fehlenden Stimmen nur knapp am Einzug in den saarländischen Landtag vorbei.

Redaktionshinweis: In einer früheren Version hieß es, die 1,1 Prozent für die FDP seien das drittschlechteste Ergebnis der Partei bei einer Landtagswahl. Es ist aber das viertschlechteste.

© dpa
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