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Putin sieht ukrainische Offensive in Kursk gescheitert

Der Schock in Moskau über die Invasion ukrainischer Truppen im Gebiet Kursk saß tief. Kiew sieht die Offensive als Erfolg. Aber Kremlchef Putin widerspricht und meint, der Gegner habe sich verrechnet.
Östliches Wirtschaftsforum in Wladiwostok
Der russische Präsident Wladimir Putin meldet in seinem Krieg gegen die Ukraine Gebietsgewinne, wie es sie seit langem nicht gegeben habe. © Vyacheslav Viktorov/Roscongress Foundation/AP/dpa

Rund einen Monat nach Beginn der ukrainischen Offensive im russischen Gebiet Kursk hält Kremlchef Wladimir Putin die Ziele der Führung in Kiew für gescheitert. Ziel der ukrainischen Streitkräfte sei es gewesen, Russland in Unruhe zu versetzen, damit es seinen Vorstoß im Donbass stoppe, sagte Putin. «Ist dem Gegner das gelungen? Nein, nichts hat er erreicht», sagte der Präsident auf einer Plenarsitzung beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Pazifik. Vielmehr gebe es nun so viele russische Eroberungen im Gebiet Donezk, wie seit langem nicht mehr, weil Kiew lieber seine «nicht schlecht ausgebildeten Einheiten» in Kursk und nicht im eigenen Land kämpfen lasse. 

Die russische Gesellschaft sei konsolidiert, es gebe auch immer mehr Freiwillige für den Fronteinsatz, sagte Putin. Nach seiner Darstellung haben die russischen Streitkräfte damit begonnen, die ukrainische Armee aus der Grenzregion im Gebiet Kursk herauszudrängen. «Wir müssen vor allem an die Menschen denken, die schwere Prüfungen durchmachen und unter diesen Terroranschlägen leiden», sagte Putin. Die Lage habe sich insgesamt stabilisiert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die am 6. August begonnene Offensive damit begründet, den Druck auf Russland auch für Verhandlungen über einen gerechten Frieden erhöhen zu wollen. Er hatte den Einmarsch von rund 10.000 Soldaten als Erfolg bezeichnet, nachdem sie dort Dutzende Ortschaften und Hunderte Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Besonders hob Selenskyj hervor, es seien viele russische Kriegsgefangene genommen worden für den einen möglichen neuen Austausch. 

Putin spricht wieder von Verhandlungsbereitschaft

Nach Beginn der Kursk-Offensive hatte die russische Führung sich eher negativ geäußert über die Möglichkeit künftiger Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew über ein Ende des Konflikts. In Wladiwostok bekräftigte Putin nun aber wieder die Bereitschaft zu Verhandlungen auf Grundlage der Vereinbarungen, die kurz nach Kriegsbeginn 2022 zwischen Delegationen aus Moskau und Kiew in Istanbul getroffen worden waren.

© dpa
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