Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Parlamentswahl in Belgien: Nationalisten erneut vorn

Im neuen belgischen Parlament werden mehr rechte Politiker aus Flandern sitzen als bisher. Auch die politische Gegenseite dürfte sich freuen.
Belgien-Wahl
In Belgien fanden zeitgleich zur Europawahl Wahlen zu den regionalen, föderalen und europäischen Legislativorganen statt. © Nicolas Maeterlinck/Belga/dpa

Bei der Parlamentswahl in Belgien zeichnet sich erneut ein Sieg für die flämischen Nationalisten ab. Nach Auszählung der Stimmen von rund 90 Prozent der Wahlbüros lag die Partei Neu-Flämische Allianz (N-VA), die mehr Autonomie für den wirtschaftsstärkeren Landesteil Flandern anstrebt, bei rund 18,2 Prozent der Stimmen.

Das ging aus Zahlen des Innenministeriums hervor. Damit konnte die Partei rund 2,2 Prozentpunkte im Vergleich zur Parlamentswahl 2019 hinzugewinnen. Ausgezählt waren am Abend rund 6300 der 6945 Wahllokale.

Flämisch-nationale Regierungsbildung in Belgien ausgeschlossen

Zweitstärkste Kraft dürfte die radikal rechte Partei Vlaams Belang aus Flandern werden, die mit einem Plus von 3,1 Prozentpunkten nun auf 15 Prozent kommt. Eine flämisch-nationale Regierung galt vor der Wahl als ausgeschlossen. N-VA-Chef Bart De Wever hatte eine mögliche Regierungsbildung mit dem Vlaams Belang vor der Wahl klar abgelehnt.

Die flämische liberale Partei Open VLD von Regierungschef Alexander De Croo hingegen verlor und kam auf rund 5,8 Prozent (-2,8 Prozentpunkte). Die Liberalen in der französischsprachigen Wallonie gewannen leicht hinzu und landeten bei 8,8 Prozent (+1,3 Prozentpunkte). Zulegen konnten auch die Sozialdemokraten in Flandern auf 8,8 Prozent (+2 Prozentpunkte).

Federn lassen mussten die frankophonen Sozialdemokraten - mit einem Minus von minus 3 Prozentpunkten fällt die Partei PS von 9,4 Prozent auf 6,5 Prozent zurück. Damit wird sie überholt von der linken Partei PTB/PVDA, die auf 9,5 Prozent der Stimmen kommt. Die Partei ist als einzige in beiden Landesteilen zu wählen.

Regierungsbildung kompliziert

Auch die Grünen fallen in beiden Landesteilen zurück. Während sie in Flandern noch 4,8 Prozent erreichten (-1,3 Prozentpunkte), schafften sie in der Wallonie nur noch 2,7 Prozent (-3,4 Prozentpunkte). Die Christdemokraten hielten sich in Flandern stabil bei 8,7 Prozent, in der Wallonie gewannen sie 2,3 Prozentpunkte und kommen auf rund 6 Prozent.

Dass die meisten Parteien entweder nur in der Wallonie oder in Flandern antreten, macht die Regierungsbildung in dem westlichen Nachbarland Deutschlands kompliziert und zumeist auch langwierig. In der Koalition sollen Parteien aus beiden Teilen des Landes vertreten sein.

Nach der Parlamentswahl 2019 dauerte es rund 16 Monate, bis die sogenannte Vivaldi-Koalition aus sieben Parteien stand: den Grünen, den Liberalen und den Sozialdemokraten aus beiden Landesteilen sowie den Christdemokraten aus Flandern. Insgesamt waren gut acht Millionen Belgier zur Wahl aufgerufen. In Belgien herrscht Wahlpflicht. Nichtwählern ohne richterlich akzeptierten Grund droht eine Strafe.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Verehrung bei Netflix: Das Ende der italienischen Dramaserie erklärt
Tv & kino
Verehrung bei Netflix: Das Ende der italienischen Dramaserie erklärt
STALKER 2: Heart of Chornobyl – alle Fraktionen erklärt
Games news
STALKER 2: Heart of Chornobyl – alle Fraktionen erklärt
900 Tage ohne Anabel: Die wahre Geschichte hinter der Entführung
Tv & kino
900 Tage ohne Anabel: Die wahre Geschichte hinter der Entführung
WhatsApp Sprachnachrichten
Internet news & surftipps
Whatsapp macht Text aus Sprachnachrichten
Google
Internet news & surftipps
US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
App Threads auf einem Smartphone
Internet news & surftipps
Bei Threads kann man nun auch selbst Feeds erstellen
Torsten Burmester
Sport news
DOSB kündigt Führungswechsel im Vorstand an
Eine Familie isst gemeinsam
Gesundheit
Zusammen am Tisch: Wie gemeinsames Essen die Seele stärkt