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Wann sich ein Batteriespeicher fürs Balkonkraftwerk lohnt

Balkonkraftwerke erzeugen Strom fürs eigene Zuhause. Das ist praktisch. Doch was, wenn man den gar nicht immer ganz aufbrauchen kann?
Blick auf ein Balkonkraftwerk
Ob sich ein Batteriespeicher für das Balkonkraftwerk lohnt, hängt auch von der Größe der Anlage ab. © Sebastian Gollnow/dpa/dpa-tmn

Soll ich einen Batteriespeicher fürs Balkonkraftwerk anschaffen? Wer ein Steckersolar-Gerät am Balkon oder auf der Terrasse hat, beschäftigt sich früher oder später womöglich mit dieser Frage. Denn die Geräte können zwar ordentlich Solarstrom produzieren – laut Hermann Dinkler, Energieexperte beim Tüv-Verband, unter optimalen Bedingungen und bei einer Leistung von 800 Watt nämlich circa 550 Kilowattstunden im Jahr.

Ohne Speicher können Haushalte dem Tüv-Verband zufolge aber durchschnittlich nur 55 bis 70 Prozent des erzeugten Stroms direkt nutzen. «In einer normalen Arbeitswoche deckt sich der Strombedarf oft nicht mit den Produktionsspitzen um die Mittagszeit», erklärt Dinkler. 

Praktisch erscheint da, dass inzwischen auch einige Batteriespeicher als Ergänzung zu Steckersolar-Geräten zu haben sind. Diese Batterien speichern dann den überschüssigen Solarstrom. Der kann wiederum zu einem späteren Zeitpunkt für den Eigenbedarf genutzt werden. Preislich beginnen kleinere Speicher mit einer Kapazität von weniger als einer Kilowattstunde laut dem Tüv-Verband bei etwa 400 Euro.

Doch lohnt sich das? Der Verbraucherzentrale Bundesverband rät auf seiner Webseite jedenfalls von Batteriespeichern für Steckersolar-Geräte ab. Demnach gebe es bisher noch keine Produkte, die finanziell attraktiv sind. Auch dem Tüv-Verband zufolge lohnt sich ein Speicher für Haushalte mit kleinen Anlagen mit ein oder zwei Modulen oft nicht, dafür seien die erzeugten überschüssigen Strommengen zu gering. 

Strom verbrauchen, wenn die Sonne scheint

Bei größeren Anlagen mit vier oder fünf Modulen könne das aber anders aussehen. Dann könne ein Speicher sinnvoll sein – vor allem, wenn er günstig erworben werde, so der Tüv-Verband. Eigene Speicher, etwa gebrauchte Autobatterien, sollte man der Verbraucherzentrale zufolge auf keinen Fall ans Balkonkraftwerk anschließen. Das könne sehr gefährlich sein.

Sinnvoll stattdessen, um den Eigenverbrauch des Stroms vom Balkon auch ohne Speicher zu erhöhen: Elektrogeräte gezielt in sonnenreichen Zeiten anschalten, also etwa die Spülmaschine immer dann laufen lassen, wenn die Sonne mittags am stärksten ist. Wer nicht zu den passenden Zeiten zu Hause ist, kann entweder einen in den Geräten integrierten Timer dafür nutzen oder auf Zeitschaltuhren zurückgreifen.

Vorab abschätzen: Wie groß ist mein Strombedarf?

Generell sollte man eine Anlage kaufen, die dem eigenen Strombedarf entspricht. Dem Umweltbundesamt zufolge kann bereits ein Modul mit zum Beispiel 400 Watt Leistung die ökonomisch sinnvollste Variante sein. 

Die passende Größe für Ihren Haushalt können Sie mithilfe des Stecker-Solar-Simulators der HTW Berlin genauer ermitteln. Dort kann man verschiedene Parameter einstellen und ausrechnen, wie hoch Nutzungsgrad und Ersparnis mit verschiedenen Modulen in etwa ausfallen. Der Rechner ermöglicht es zudem, verschiedene Varianten mit und ohne Batteriespeicher in den Blick zu nehmen.

© dpa
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