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Nach Schlagabtausch mit C-Parteien: Bischöfe treffen sich

Die Kirchen haben die Unionsparteien für die gemeinsamen Abstimmungen mit der AfD kritisiert. CSU-Chef Söder empfahl ihnen daraufhin mehr Zurückhaltung. Damit gibt es nun einiges zu besprechen.
CSU-Chef Markus Söder beim Evangelischen Kirchentag
Kardinal Reinhard Marx

Das Verhältnis zwischen Politik und Kirche ist eines der Themen der heute beginnenden Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Kloster Steinfeld in Kall bei Aachen. Vorausgegangen ist dem ein Konflikt sowohl der katholischen wie der evangelischen Kirche mit der CDU/CSU.

Der Berliner Vertreter der Bischofskonferenz, Karl Jüsten, und die Vertreterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anne Gidion, hatten die gemeinsamen Abstimmungen der Unionsparteien mit der AfD im Bundestag scharf kritisiert. Beide verurteilten auch die Tonlage der Migrationsdebatte. Die Pläne von CDU/CSU zur Begrenzung der Migration enthielten Punkte, «die unserer Auffassung nach rechts- bzw. verfassungswidrig sind oder geeignet erscheinen, die Grundpfeiler der Europäischen Union zu erschüttern», hieß es. 

Unionspolitiker hatten darauf verärgert reagiert. So beendete die frühere CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer ihre Mitarbeit im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), weil sie mit der Kritik am Migrationskurs der Union nicht einverstanden war. 

CSU-Chef Markus Söder legte den Kirchen mehr Zurückhaltung in politischen Fragen nahe. «Vielleicht kümmert ihr euch, das sage ich jetzt als Christ, vielleicht kümmert ihr euch manchmal auch um die einen oder anderen mehr christlichen Themen», sagte Söder auf einem CSU-Parteitag in Nürnberg. Er würde sich beispielsweise mehr Einsatz für den Schutz des ungeborenen Lebens wünschen. 

Der Münchener Kardinal Reinhard Marx wies Söders Ratschläge zurück und pochte auf die Unabhängigkeit der Kirche. «Das bestimmen wir selber, was wir sagen und wo wir etwas sagen», betonte Marx. Die Kirche habe einen «Auftrag für das Gesamte der Gesellschaft» und nicht nur für rein religiöse Angelegenheiten. 

Allerdings gibt es auch einzelne Bischöfe, die die Positionierung der Kirchen mitten im Bundestagswahlkampf lieber nicht gesehen hätten. Am weitesten ging der konservative Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, der sich «verärgert» äußerte. 

Weitere Themen des bis Donnerstag dauernden Treffens der Bischöfe sind die Lage der Christen in Syrien, die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs und der Reformprozess Synodaler Weg.

© dpa
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